Erregungsleitung

Als Erregungsleitung wird in der Tierphysiologie und Medizin die Weiterleitung einer Erregung in Nervenzellen oder Muskelzellen bezeichnet, beispielsweise im Neuron die Fortleitung eines Aktionspotentials entlang des Neuriten, der in unterschiedlicher Weise als Axon von Gliazellen umhüllt sein kann. Je nach der Ausbildung dieser Gliahülle sind verschiedene Arten der Erregungsleitung möglich; durch eine stark ausgebildete Markscheide wird die Leitungsgeschwindigkeit der Nervenfaser erheblich erhöht.

Über sehr kurze Distanzen kann allein schon elektrotonisch eine Erregung schnell weitergeleitet werden, allerdings mit abfallender Spannungsdifferenz. Für größere Entfernungen ist daher verlangsamend die wiederholte Bildung von Aktionspotentialen durch Ionenströme nötig, was kontinuierlich fortschreitend geschehen kann. Erst eine ausreichende Isolation durch vielfache myelinhaltige Umwicklungen erlaubt hierfür einen sprungweisen Prozess, bei dem sich eine über kurze isolierte Abschnitte (Internodien) elektrotonisch fortgeleitete Depolarisation abwechselt mit dem Aufbau von Aktionspotentialen an dem dazwischen frei liegenden Membranbereich des Axons (Ranvierscher Schnürring).

Die Benennung „Reizleitung“ für den Vorgang der Erregungsleitung ist hierfür nicht ganz zutreffend, da nicht der Reiz, sondern eine durch diesen hervorgerufene Erregung weitergeleitet wird.


© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search