Erziehungsziel

Unter einem Erziehungsziel versteht man in der Pädagogik die erwünschte psychische Disposition des Kindes oder Jugendlichen, auf deren Verwirklichung ein bestimmtes Erziehungskonzept ausgerichtet ist. So lässt sich als Ziel der christlichen Erziehung beispielsweise der christliche Glaube benennen, während als Ziele moderner Charaktererziehung Eigenschaften und Kompetenzen wie Empathie, Resilienz und Selbstregulation angegeben werden können. Ein weiteres Beispiel ist die Erziehung zur Selbstständigkeit. Das Bildungssystem der DDR zielte auf eine Erziehung zur sozialistischen Persönlichkeit ab. Erziehungsziele zählen – neben Erziehungsnormen und Erziehungsmethoden – zu den Definitionselementen des Begriffes Erziehung.[1]

Weil Erziehung oft eklektisch ist, das heißt aus einem Repertoire verschiedenartiger Erziehungskonzepte schöpft, die vielleicht nur eingeschränkt kompatibel sind, kommt es in der Praxis vor, dass Erziehungsziele miteinander im Konflikt stehen. Als einschlägiges Beispiel gilt der Fall, dass gleichzeitig zur Kreativität bzw. Selbstentfaltung und zur Anpassungsfähigkeit erzogen wird.[2] Ein weiteres Beispiel ist das parallele Ermutigen von Hilfsbereitschaft bzw. Empathie einerseits und Wettbewerbsdenken andererseits.

  1. Claudia Isabelle Köhne: Familiale Strukturen und Erziehungsziele zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Eine internet-basierte Befragung von Müttern. Dissertation. Universität Duisburg-Essen, 2003, S. 191 (uni-duisburg-essen.de [PDF]).
  2. Gerhard Kochansky: Grundlegende pädagogische Aussagen. Theoretische Ausgangsposition zur Erziehung in Schule und Schullandheim. In: Klaus Kruse (Hrsg.): Erziehung in Schule und Schullandheim. 1984, ISBN 3-924051-14-3, S. 11‒44. (eingeschränkte Online-Version in der Google-Buchsuche-USA)

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