European Credit Transfer System

Europäisches System zur Übertragung und Akkumulierung von Studienleistungen[1] (nach der englischen Bezeichnung European Credit Transfer and Accumulation System oft ECTS abgekürzt) ist ein Instrument, das der Gliederung des Hochschulstudiums dient und die Gewichtung seiner Bestandteile transparent macht. Dies soll helfen, die Qualität der Hochschulbildung zu sichern und kontinuierlich zu verbessern. Das ECTS kommt im Europäischen Hochschulraum zur Anwendung, dem sowohl die Länder der Europäischen Union als auch zahlreiche Nicht-EU-Länder angehören, zum Beispiel Norwegen, die Schweiz und Israel. ECTS ist ein zentrales Element des sog. Bologna-Prozesses, der darauf abzielt, die nationalen Hochschulbildungssysteme aufeinander abzustimmen, unter anderem durch eine europaweite Strukturierung der Studienverläufe in eine Bachelor-Phase (3–4 Jahre) und eine Master-Phase (weitere 1–2 Jahre), die im deutschen Sprachraum die Magister- und Diplom-Studiengänge (4–5 Jahre) abgelöst hat.[1]

1989 als Pilotprojekt im Rahmen des Erasmus-Programms entstanden,[2] soll das ECTS, das mit dem Bologna-Prozess inzwischen in ganz Europa in fast allen Studiengängen eingeführt wurde, sicherstellen, dass die von Studierenden an Hochschulen des europäischen Hochschulraums erbrachten Leistungen vergleichbar und bei einem Wechsel von einer Hochschule zu einer anderen, auch Landesgrenzen überschreitend, anrechenbar sind. Dies ermöglichen die ECTS-Credits, sog. Leistungspunkte, die den erforderlichen Umfang des Lernens (auf der Grundlage von definierten Lernzielen) und den damit verbundenen Arbeitsaufwand (gemessen in Stunden) quantifizieren.

Auch über die Herstellung der Vergleichbarkeit von Studiengängen und der Förderung der Mobilität der Studierenden (Wechsel der Ausbildungsstätte im In- und Ausland) hinaus soll das ECTS Transparenz schaffen: Studierende können mithilfe von Leistungsübersichten (Transcript of Records) ihre Studienleistung im Bewerbungsprozess detailliert belegen; Arbeitgeber erhalten erstmals genaue Informationen über die im Studium vermittelten Kenntnisse. Die Leistungsübersichten informieren nicht nur über die Studienfächer und die erzielten Abschlussnoten, sondern über jeden Schritt des in Module gegliederten Studiums (Modulübersicht). Zum Beispiel können mit ECTS-Punkten versehene Leistungsnachweise, die die Proportionen bestimmter Themenfelder im gesamten Studienverlauf in Zahlen ausdrücken, eine verkürzte Einarbeitungszeit in jenen Fachgebieten nahelegen, die im Studium mit einer hohen Punktzahl belegt waren und somit einen großen Anteil am Studium bildeten.

  1. a b Europäisches System zur Übertragung und Akkumulierung von Studienleistungen (ECTS). In: ec.europa.eu
  2. ECTS-Leitfaden. In: op.europa.eu/de

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