Farbenfehlsichtigkeit

Klassifikation nach ICD-10
H53.5 Farbsinnstörungen
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
Ishihara-Tafel, auf der Normalsichtige deutlich ein grünes „W“ im Stil des Wikipedia-Logos auf rotem Untergrund erkennen.

Unter Farbenfehlsichtigkeit (Dyschromatopsie, Dyschromasie) versteht man eine erbliche Anomalie der Netzhaut, von der etwa acht bis neun Prozent der Männer, aber nur etwa ein Prozent der Frauen betroffen sind. Die Betroffenen haben eine Anomalie an mindestens einem der drei farbevermittelnden Rezeptoren der Zapfenzellen der Netzhaut des Auges.

Oft wird anstelle von Farbenfehlsichtigkeit irreführend der Begriff Farbenblindheit verwendet. Tatsächlich ist aber bei Farbenfehlsichtigkeit für die meisten Betroffenen die Farbwahrnehmung lediglich eingeschränkt, während bei der (totalen) Farbenblindheit oder Achromatopsie, die sehr selten ist, gar keine Farben unterschieden werden können.

Der genaue Typ einer Farbfehlsichtigkeit lässt sich beim Menschen mit einem Farnsworth-Test oder mit einem Anomaloskop bestimmen. Eine einfache qualitative Methode besteht darin, der Testperson eine pseudoisochromatische Farbtafel nach Ishihara, nach Stilling-Velhagen[1], nach Ernst Heinsius[2] oder nach Edridge-Green[3] vorzulegen. Ob das Sehvermögen der Person für bestimmte Berufe (Pilot) geeignet ist, wird außerdem mit anderen speziellen Methoden (Beyne-Lanterntest) untersucht.

Eine vergleichsweise häufig auftretende Farbenfehlsichtigkeit ist die Rot-Grün-Sehschwäche.

  1. Karl Velhagen Jun[ior] (Hrsg.): Tafeln zur Prüfung des Farbensinnes. Der Stilling-Hertel'schen Tafeln. 21., neubearb. Ausgabe. Thieme, Leipzig 1952.
  2. Ernst Heinsius: Farbsinnstörungen und ihre Prüfung in der Praxis: 23 Tabellen. Enke, Stuttgart 1973.
  3. Frederick William Edridge-Green: Card test for colour blinndness. Bell, London 1927.

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