Flurname

Historische bayerische Flurkarte mit eingetragenen Flurnamen
Gemarkungsplan von Reichenau (1876) mit Flurnamen
Flurnamen auf Flurkarte aus Baden-Württemberg
Flurnamen auf historischer Flurkarte des 18. Jahrhunderts aus Brandenburg
Karte von Gottenheim mit Flurnamen (1883)
Karte mit Flurnamen des Saterlandes
Erhalt der Flurnamen Bayern 1982

Ein Flurname, in Österreich auch Riedname,[1] ist die namentliche Bezeichnung (Flurbezeichnung) eines kleinräumigen Teils der Landschaft (Flur). Flurnamen teilen das Gelände ein und tragen zur Orientierung und Identifizierung bei. Flurnamen kennzeichnen die kleineren und kleinsten geografischen Einheiten, wie Berge und Gipfel, Täler (die auch zu den Oronymika gehören), Wälder, Weiden, Wiesen, Äcker und Auen, Wege, Gewanne, Fluren.

Flurnamen sind geografische Namen (in der Schweiz auch Lokalnamen genannt, welche jedoch auch Siedlungsnamen umfassen), die von den ansässigen Bewohnern geprägt und oft ohne schriftliche Fixierung im örtlichen Sprachgebrauch weitergegeben wurden. Die Namensgruppe der Flurnamen besitzt eine große Vielfalt und einen vielseitigen Zeugniswert. Der in ihnen vorhandene appellativische Wortschatz ist reicher und differenzierter als z. B. bei Siedlungsnamen (Ortsnamen i. e. S.). Die Flurnamenforschung oder Flurnamenetymologie ist Teil der Ortsnamenforschung (Toponomastik), der allgemeinen Beschäftigung mit Namen in der Geografie.

Im Vermessungswesen bezeichnet man als Flurname im engeren Sinne Gruppen von land- oder forstwirtschaftlich genutzten Grundstücken (Flurstücken, Parzellen) in den Gemarkungen der Gemeinden, die in ihrer Flurform eine Einheit bilden. Diese auf Eigentums- und Gemeinderecht und -grenzen basierende Definition unterscheidet sich damit von der ursprünglichen historischen, in der im Allgemeinen weder Eigentumsrechte noch Grundstücks-, Gemeinde- oder auch Ländergrenzen relevant sind. In der durch Nutzung geprägten Kulturlandschaft treffen sich die beiden Begrifflichkeiten oft (etwa im Namen eines speziellen Ackers, eines Waldstücks oder einer Alm/Alpe).[1]

  1. a b Susanne Fuhrmann: Historisches Namensgut. Diplomarbeit 4008/2008 Abstract. Hrsg.: BEV – Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen. September 2008 (pdf, cartography.tuwien.ac.at – nicht mehr verfügbar [abgerufen am 19. Mai 2010] „Riednamen sind die ‚Adressen‘ der Ertragsfähigen Grundstücke“, pdf S. 2 – zur Rieddatenbank Steiermark).
    Im allgemeineren Sinne auch „Riednamen bezeichnen topographisch unterschiedliche Teile der Landschaft. Sie benennen Berge und Täler, Wälder und Felder und andere unbewohnte Örtlichkeiten außerhalb von Siedlungen.“ In: Susanne Fuhrmann, Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Der Franziszeische Kataster. Digitale Historische Geobasisdaten im Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (BEV). Die Urmappe des Franziszeischen Kataster. Wien o. D, S. 7 (pdf (Memento vom 15. Dezember 2013 im Internet Archive), vorarlberg.at, abgerufen am 9. Dezember 2013).

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