Gart der Gesundheit

Gart der Gesundheit, Mainz 1485. Titelblatt

Der Gart der Gesundheit (lateinisch hortus sanitatis‚ deutsch „Garten der Gesundheit“, in Bezug auf den mittelalterlichen Kräuter- und Arzneigarten[1][2]), auch Hortus sanitatis germanice und Hortus sanitatis deutsch genannt, ist eines der ersten gedruckten Kräuterbücher in deutscher Sprache. Es wurde von dem Arzt Johann Wonnecke von Kaub verfasst und 1485 von dem Drucker Peter Schöffer in Mainz verlegt.[3][4] Der Gart der Gesundheit diente als Vorlage für zahlreiche Nachdrucke bis ins 18. Jahrhundert und zählt zu den wichtigen spätmittelalterlichen Werken zur Kenntnis der Naturkunde, insbesondere der Heilpflanzen. In 435 Kapiteln wurden 382 Pflanzen, 25 Drogen aus dem Tierreich und 28 Mineralien beschrieben und unter der Leitung des Mainzer Malers Erhard Reuwich mit 379 Holzschnitten illustriert.[5]

Zusammen mit dem lateinischen Herbarius moguntinus (Peter Schöffer, 1484) und dem lateinischen Hortus sanitatis (Jacob Meydenbach, Mainz 1491) zählt der Gart der Gesundheit zur „Gruppe der Mainzer Kräuterbuch-Inkunabeln“ und markiert den Beginn einer Vereinheitlichung und Transparenz der Materia medica.

Da im Gart der Gesundheit vor allem Arzneimittel pflanzlicher Herkunft („Kräuter“) und in geringerem Umfang Arzneimittel animalischer und mineralischer Herkunft beschrieben werden, wird das Werk der literarischen Gattung „Kräuterbuch“ zugeordnet.[6][7][8]

  1. Christina Becela-Deller: Ruta graveolens L. Eine Heilpflanze in kunst- und kulturhistorischer Bedeutung. (Mathematisch-naturwissenschaftliche Dissertation Würzburg 1994) Königshausen & Neumann, Würzburg 1998 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 65), ISBN 3-8260-1667-X, S. 116.
  2. Gundolf Keil: Hortus Sanitatis, Gart der Gesundheit, Gaerde der Sunthede. 1986, S. 68.
  3. Christina Becela-Deller: Ruta graveolens L. Eine Heilpflanze in kunst- und kulturhistorischer Bedeutung. (Mathematisch-naturwissenschaftliche Dissertation Würzburg 1994) Königshausen & Neumann, Würzburg 1998 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 65), ISBN 3-8260-1667-X, S. 116.
  4. Gundolf Keil: Hortus Sanitatis, Gart der Gesundheit, Gaerde der Sunthede. 1986, S. 68.
  5. Pia Rudolph: Im Garten der Gesundheit. Pflanzenbilder zwischen Natur, Kunst und Wissen in gedruckten Kräuterbüchern des 15. Jahrhunderts. Köln 2020.
  6. Gundolf Keil, Peter Dilg: Kräuterbücher. In: Lexikon des Mittelalters. Band 5, Metzler, Stuttgart 1999, Sp. 1476–1480.
  7. Thomas Melan: Die Abgrenzung der Begriffe Kräuterbuch und Herbarium (Memento des Originals vom 29. September 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kraeuterbuecher.at.
  8. Henrike Fricke: Die Geschichte der Kräuterbuchliteratur unter besonderer Berücksichtigung des „Herbarium Siegesbeckianum“. Grin, 2017, ISBN 978-3-668-49375-9. (Bachelorarbeit 2013).

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