Gilbert de Clare, 6. Earl of Gloucester und 6. Earl of Hertford (nach anderer Zählung auch 7. Earl of Gloucester), genannt Gilbert der Rote (Gilbert the Red) (* 2. September 1243 in Christchurch; † 7. Dezember 1295 in Monmouth Castle) war ein englischer Magnat. Er gehörte zu den mächtigsten und reichsten englischen Magnaten der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Während des Zweiten Kriegs der Barone spielte er eine wichtige Rolle. In diesem Konflikt, bei dem Clare offensichtlich die Reformbestrebungen der Provisions of Oxford unterstützte, hatte Clare innerhalb von fünf Jahren fünfmal die Seiten gewechselt, was wohl auch an seiner damaligen Jugend liegt. Ob er dabei mäßigend auf seine jeweiligen Verbündeten wirkte,[1] ist angesichts der immensen Besitzungen, die er nach zwei seiner Seitenwechsel erbeutete, zweifelhaft.[2] Seine politische Zurückhaltung nach dem Tod von König Heinrich III. während der Abwesenheit des Thronfolgers sicherte mit die Thronfolge von Eduard. Das von ihm in Südwales errichtete Caerphilly Castle gehört zu den größten Burgen Großbritanniens und gilt als Vorbild für die später von Eduard I. errichteten Burgen in Nordwales.[3] Der Bau der Burg führte mit zu Grenzstreitigkeiten mit dem walisischen Fürst Llywelyn ap Gruffydd, die wiederum mit zur englischen Eroberung von Wales führten. Dabei versagte Clare sowohl während des zweiten walisischen Feldzugs wie auch während des walisischen Aufstands von 1294 bis 1295 militärisch. Wie der Richter Ralph de Hengham berichtete, war Clare selbst vom König wegen seines Jähzorns und seiner Heißblütigkeit gefürchtet. Seine Aufsässigkeit führte jedoch dazu, dass Eduard I. ihn schließlich unter demütigenden Umständen unterwarf.[4]
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