Giuseppina Grassini

Élisabeth Vigée-Lebrun: Giuseppina Grassini in ihrer Rolle als Zaïra (1805)

Giuseppina Maria Camilla Grassini, auch Giuseppa Grassini, Josephina Grassini und Joséphine Grassini[1] (* 8. April[2] 1773 in Varese; † 3. Januar 1850 in Mailand), war eine italienische Opernsängerin in der Stimmlage Alt. Sie gehörte um 1800 zu den größten Interpretinnen im ernsten Fach und feierte Erfolge in Mailand, Venedig, Neapel, Paris und London. Bedeutende Komponisten ihrer Zeit schrieben Opern eigens für sie. In einem dieser Werke, Giulietta e Romeo von Niccolò Zingarelli, sang Giuseppina Grassini wiederholt an der Seite des Kastratensoprans Girolamo Crescentini, der zeitweise auch als ihr Lehrer fungierte. Zu den übrigen Komponisten, mit denen sie eng zusammenarbeitete, zählen vor allem Domenico Cimarosa, Peter von Winter, Ferdinando Paër und Luigi Cherubini.

Die wegen ihrer Schönheit bewunderte Künstlerin überzeugte nicht nur mit ihrer gutausgebildeten, flexiblen Stimme, sondern auch durch ihr großes schauspielerisches Talent. Sie ging Beziehungen zu Napoleon Bonaparte und zu dessen Feind, dem Herzog von Wellington, ein. Mehrere Schriftsteller verarbeiteten ihre Begegnungen mit Giuseppina Grassini in literarischen Werken.

  1. Olivier Bara: Grassini, Giuseppina(-Maria-Camilla), Joséphine. In: MGG Online. Die Musik in Geschichte und Gegenwart, hrsg. von Laurenz Lütteken. Kassel, Stuttgart, New York 2016 ff., zuerst veröffentlicht 2002.
  2. Laut der Taufurkunde des Propsteiarchivs von Varese wurde Giuseppina Grassini am 8. April 1773 geboren, nicht am 18. April 1773, wie viele Quellen angeben. Vgl. hierzu Bruno Belli: Giuseppina Grassini. Del canto più soave e drammatico inimitabile modello. Varese 2019, S. 161.

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