Goel

Boas als Goel für Rut (Rut 2,20 ); Zeichnung von Rembrandt
Ursprüngliche 7. Strophe des Liedes Jesus ist kommen von Johann Ludwig Konrad Allendorf mit Bezug auf Ijob 19, 25

Goel (go'el) ist ein hebräischer Begriff, der vom Wort ga'al (erlösen, ausgleichen) abstammt und folglich Erlöser oder Ausgleicher bedeutet, was in der Bibel und der rabbinischen Tradition eine Person kennzeichnet, die als nächster Angehöriger dafür verantwortlich ist, die Rechte des Angehörigen wiederherzustellen und sein erlittenes Unrecht zu rächen. In heutigen Bibelausgaben wird der Begriff mit „Verwandter“, „Erlöser“, „Messias“ und „Rächer“ übersetzt.

Im Buch Jesaja heißt JHWH (Gott) der Erlöser Israels, als er sein Volk aus der Gefangenschaft erlöst. Der Zusammenhang veranschaulicht, dass die Erlösung beinhaltet, sich zu etwas Bedeutenderem zu bewegen. Im Christentum bezieht sich der Titel Goel auf Christus, von dem geglaubt wird, er erlöse die Menschen von der Sünde und ihren Folgen, indem er sich als Lösegeld opferte.

Der leidende Ijob appelliert gegen seine Freunde, die ihm zureden, und gegen den Gott, der ihm alles nahm, an seinen Goel: „Ich weiß, mein Erlöser lebt, als Letzter erhebt er sich über dem Staub“ (Ijob 19,25 ) – eine schwer deutbare Aussage, die vor allem im Christentum stark rezipiert wurde.


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