Goethe (Schiff)

Goethe
Goethe auf Jubiläumsfahrt am 20. Juli 2013
Goethe auf Jubiläumsfahrt am 20. Juli 2013
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
Schiffstyp Passagierschiff
Rufzeichen SHA2005
Heimathafen Köln
Eigner KD Europe S.à r.l
Reederei Köln-Düsseldorfer
Bauwerft Gebrüder Sachsenberg,
Köln-Deutz[1]
Baunummer 709
Baukosten 305.000 RM (1913)
2.378.500 DM (1953)
13.000.000 DM (1996)
727.000 (2009)
Taufe 3. August 1913
Stapellauf 22. Juli 1913
Indienststellung 4. August 1913
Reaktivierung 28. August 1996
Außerdienststellung September 1989
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 83,25 m (Lüa)
76,35 m (Lpp)
Breite 8,25 m
über Radkästen: 15,70 m
Seitenhöhe 2,80 m
Tiefgang (max.) 1,55 m
Verdrängung 744 t
 
Besatzung 35
Maschinenanlage ab 1913
Maschine 2-Zyl.-Heißdampf-Verbundmaschine
indizierte
Leistung
Vorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
700 PS (515 kW)
Maschinenanlage ab 2009
Maschine 2 × Iveco C13ENTM50.30
mit je 367 kW[2]
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 734 kW (998 PS)
Höchst­geschwindigkeit 13,4 kn (25 km/h)
Propeller 2 Seitenräder ∅ 4 m
1 × Schottel-SPJ57 T
(Bugstrahlruder)
1 × Schottel STT060 LK EL
(Querstrahlsteueranlage)
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 990[2]

Die Goethe ist ein über Schaufelräder angetriebenes Fahrgastschiff der KD Europe S.à r.l., das in der Zeitcharter von der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt betrieben wird. Sie wird in der Hauptsaison von Ende April bis Anfang Oktober mit einem festen Fahrplankurs zwischen Koblenz und Rüdesheim eingesetzt. Bei Sonderfahrten und bei Niedrigwasser im Bereich des Mittelrheins verkehrt das Schiff auch auf anderen Fahrtrouten.

Am 4. August 1913 wurde die Goethe als letzter Glattdeckdampfer für den kombinierten Personen- und Gütertransport von der Preußisch-Rheinischen-Dampfschiffahrts-Gesellschaft in Dienst gestellt. Mitte der 1920er-Jahre wurde er zu einem Doppeldeck-Salondampfer umgebaut. Am 3. März 1945 zerstörten zwei von amerikanischen Tieffliegern abgeworfene Sprengbomben das Achterschiff des als Unterkunft für sowjetische Zwangsarbeiter dienenden Raddampfers. Bei diesem folgenschwersten Angriff auf ein Schiff der Köln-Düsseldorfer im Zweiten Weltkrieg kamen 20 Zwangsarbeiter und ein Maschinist der Goethe ums Leben.

Nach dem Wiederaufbau in den Jahren 1952/53 verkehrte der Seitenraddampfer bis zur Außerdienststellung im Oktober 1989 im Schnellfahrdienst zwischen Köln und Mainz. Die Reederei beauftragte 1995 eine vollständige Sanierung der Goethe, um sie als Nostalgiedampfschiff im von Touristen stark frequentierten Oberen Mittelrheintal einzusetzen. Bis zu einem Defekt an der Dampfmaschine im Jahr 2008 war die Goethe der letzte auf dem deutschen Rhein fahrende Schaufelraddampfer. Trotz öffentlicher Proteste ließ die Reederei das Schiff aus wirtschaftlichen Gründen auf einen dieselhydraulischen Antrieb umrüsten. Die Köln-Düsseldorfer stellte die ausgebaute denkmalgeschützte Dampfmaschine dem Kölner Stadtmuseum als Dauerleihgabe zur Verfügung. Nach dem Umbau wurde die Goethe auf die luxemburgische Unternehmenstochter KD Europe S.à r.l. übertragen und nach Malta ausgeflaggt.

  1. Walter Buschmann: Der Schaufelraddampfer Goethe und seine Dampfmaschine. Abgerufen am 1. März 2013.
  2. a b Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG (Hrsg.): Schaufelradschiff Goethe, Technische Daten.

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