Gotische Sprache

Gotisch

Gesprochen in

Dakien, Oium, Krim, Gallia Narbonensis, Hispanien
Sprecher (ausgestorben)
Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Amtssprache in (ausgestorben)
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2

got

ISO 639-3

got

Die gotische Sprache ist eine germanische Sprache, die von den Goten gesprochen wurde. Sie ist die einzige in längeren Texten überlieferte Form des Ostgermanischen und dank der im 4. Jahrhundert verfassten gotischen Bibelübersetzung, der Wulfilabibel, überliefert in Abschriften des 6. Jahrhunderts wie dem Codex Argenteus, zugleich die älteste literarisch überlieferte Schriftform einer germanischen Sprache.[1]

Das Gotische unterscheidet sich von west- und nordgermanischen Sprachen unter anderem durch den Erhalt der urgermanischen Endung *-z (entsprechend z. B. lateinisch -s) im Nominativ Maskulinum Singular, wo es zu -s entstimmt wurde. Dies ist beispielhaft sichtbar an den Wörtern für Tag, Gast und Sohn, nämlich gotisch dags, gasts, sunus gegenüber althochdeutsch tag, gast, sunu oder altnordisch dagr, gestr, sunr (wo sich *-z in -r gewandelt hat, siehe Rhotazismus).[2] Außerdem liefert es die einzigen Belege einiger archaischer Formen (siehe Gotische Grammatik, besonders die Abschnitte zu Verben und Archaismen).

  1. Hans Krahe (Verfasser), Elmar Seebold (Mitwirkender): Historische Laut- und Formenlehre des Gotischen. Zugleich eine Einführung in die germanische Sprachwissenschaften. Hrsg.: Hans Krahe. 2. Aufl. bearb. von Elmar Seebold. Carl Winter Universitätsverlag, Heidelberg 1967, S. 11,14,21.
  2. Vgl. gotisch gasts (aus urgermanisch *gastiz) mit lateinisch hostis

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