Griechische Klassik (Kunst)

Als Klassik bezeichnet man in den Klassischen Altertumswissenschaften, insbesondere der Klassischen Archäologie, die Epoche, die mit den innergriechischen Umbrüchen gegen Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. eingeleitet wird und mit den Siegen der Griechen gegen die von Persien drohende Gefahr in den Schlachten bei Marathon 490 v. Chr., Salamis 480 v. Chr. und Plataiai 479 v. Chr. beginnt. Der hierdurch eingeleitete Wandel macht sich vor allem in der Kunst und der Architektur, aber auch in der Malerei und Vasenmalerei, in der Dichtkunst, der Philosophie und Literatur bemerkbar. Mit dem Tod Alexanders des Großen und den sich anschließenden Machtkämpfen, Gebietsaufteilungen und Herrschaftsformen der Diadochenzeit im Jahr 323 v. Chr. endet die Zeit der griechischen Klassik. Sie steht zeitlich zwischen der archaischen Kunst und der des Hellenismus.

Obwohl die „klassische Zeit“ sich über einen Zeitraum von anderthalb Jahrhunderten erstreckt, stellt sie keinen monolithischen Block dar. Vielmehr lässt sich dieser Zeitraum anhand stilistischer Kriterien in weitere Einheiten aufteilen, die mehr oder minder fließend ineinander übergehen, in ihrer festgefügten Form sich aber deutlich voneinander absetzen lassen. Die Klassische Archäologie unterscheidet hierbei folgende Stilstufen:

  • Frühklassik oder Strenger Stil 480 bis 450 v. Chr.
  • Hochklassik 450 bis 430/420 v. Chr.
  • Reicher Stil 430/420 bis 400/390 v. Chr.
  • Spätklassik 400/390 bis 330/323 v. Chr.

Diese Stilstufen korrelieren mit keinen auffälligen historischen Ereignissen. Im Gegensatz zu den Umbrüchen zu Beginn und Ende der Epoche beeinflusste beispielsweise der Peloponnesische Krieg in keiner Weise die Entwicklung der Bildenden Kunst und die um 430/20 v. Chr. entwickelten Formen des Reichen Stils werden noch bis etwa 390 v. Chr. weitergeführt. Sieht man den Reichen Stil hingegen selbst als Zeugnis des Übergangs und Umbruchs, dann wäre der Krieg der einzige äußerlich gliedernde und wirkende Faktor auf die Kunst dieser Zeit.


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