Handicapism ist ein Begriff der soziologischen Fachsprache, der eine Theorie und eine Reihe von Praktiken bezeichnet, die ungleiche und ungerechte Behandlung, Diskriminierung und Unterdrückung von Menschen mit Behinderung fördern. Dabei werden Menschen nach der Art der anscheinenden, oft nur angenommenen körperlichen oder geistigen Behinderung kategorisiert und auf dieser Basis jedem (scheinbaren) Angehörigen der jeweiligen Gruppe gewisse angeblich allen Gruppenangehörigen gemeinsame Fähigkeiten, Fertigkeiten, oder Charaktereigenschaften zu- oder abgesprochen. Diese Stereotype dienen wiederum als Rechtfertigung für Handicapism-Praktiken und haben Einfluss auf die Einstellung und das Verhalten gegenüber den Menschen der jeweiligen Gruppe[1]. Das Konzept ist mit dem des Rassismus, der Homophobie oder dem Sexismus vergleichbar.
Die Etikettierung hat auch Auswirkungen auf die Person in der jeweiligen Kategorie. Ihre Handlungsmöglichkeiten werden beschränkt, ebenso die Entwicklung einer positiv bewerteten Identität.[2]
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