Herzegowina

Die Herzegowina (orange begrenzt) mit einer Größe von über 12.000 km²; geografisch festgestellt nach den historischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Beziehungen[1][2] innerhalb der Verwaltungsgliederung von Bosnien und Herzegowina. Dargestellt sind die Föderation (blau) mit ihren Kantonen (verschiedene Schattierungen) und deren Hauptstädten, die Republika Srpska (rot), der Brčko-Distrikt (gelb) und alle Gemeinden.

Die Herzegowina (serbokroatisch Херцеговина Hercegovina) ist eine Region im Südwesten des Staates Bosnien und Herzegowina. Sie umfasst mit 12.276 km²[3] etwa ein Viertel des Staatsgebiets, bei teils variabler Grenzziehung zu Bosnien. Der Hauptort Mostar liegt im Einzugsbereich des Flusses Neretva.

Geprägt vom Dinarischen Gebirge mit seiner Karstlandschaft und den eingelagerten fruchtbaren Tälern (Polje), grenzt die Herzegowina im Norden an Bosnien, im Süden und Südwesten an Kroatien und im Südosten an Montenegro. Einen Zugang zum Adriatischen Meer hat sie bei Neum.

Die Herzegowina ist seit dem Dayton-Abkommen von 1995 administrativ zwischen der Föderation Bosnien und Herzegowina im Westen mit überwiegend kroatischer Bevölkerung und der Republika Srpska im Osten mit überwiegend serbischer Bevölkerung geteilt, jeweils durchmischt von bosniakischen Bevölkerungsanteilen.

Die historische Landschaft entstand durch die Vereinigung der beiden Fürstentümer Zahumlje (Westen mit dem Neretvatal) und Travunien (Osten) unter dem Herrscher Sandalj Hranić Kosača († 1435). Sein ihm nachfolgender Neffe Stjepan Vukčić Kosača nahm im Jahr 1448 den Herzogstitel an, von dessen deutscher Bezeichnung Herzog (in den Landessprachen: herceg) sich die Bezeichnung Hercegovina („Herzogsland“) ableitet. Dessen Herrschaftsgebiet, das Herzogtum des heiligen Sava (lateinisch Ducatus Sancti Sabae), wurde nach der Eroberung durch das Osmanische Reich (1465–1470) in türkischer Sprache mit Hersek Sancağı bzw. ab 1833 Hersek Eyaleti (Sandschak bzw. Eyâlet Herzegowina) sowie in deutscher Sprache auch als Türkisch(es) Dalmatien bezeichnet.[4]

  1. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Karte_redah.
  2. So bereits geografisch festgestellt bei Ivan Bertić (Hrsg.): Veliki geografski atlas Jugoslavije. Sveučilišna naklada Liber, Zagreb September 1987, S. 10 f., mit Ausnahme von Kupres.
  3. Sundhaussen 2016, S. 385 (s. Literatur).
  4. Franz Heinrich Ungewitter: Die Türkei in der Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit. Verlag von J. J. Palm und Ernst Enke, Erlangen 1854, S. 11–12.

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