Indigenismo

Der Indigenismo (spanisch; deutsch: Indigenismus) ist eine literarische und kulturelle, zunehmend auch politische Bewegung im Lateinamerika von etwa 1920 bis 1970, die seit etwa 1990 wieder erstarkt. Sie strebt zunächst die Stärkung der kulturellen Identität der indigenen Völker des Kontinents durch eine angemessene realistische, nicht idealisierende Darstellung ihrer Lebensweise an, z. B. durch Verwendung idiomatischer Sprachelemente in Dialogen und durch die Wertschätzung des indigenen kulturellen Erbes. Damit setzt sich der Indigenismo vom Indianismo Brasiliens der 1840er bis 1870er Jahre ab, der von der Naturromantik und der Begeisterung für den edlen Wilden ebenso wie von christlich-paternalistischen Sichtweisen geprägt war. Er stellte auch eine Gegenbewegung gegen die Forderung zur Assimilation der Indigenen dar, so durch die Forderung nach Nutzung der indigenen Sprachen als Schriftsprachen. Zunehmend wendet sie sich heute politisch gegen Diskriminierung und weißen Ethnozentrismus.


© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search