Irredentismus

Italien nach den Vorstellungen italienischer Irredentisten nach dem Ersten Weltkrieg

Unter Irredentismus versteht man die Ideologie, Gebiete eines anderen Staates oder den Staat selbst dem eigenen Staatsgebiet anzuschließen, um dadurch etwa möglichst alle Vertreter einer bestimmten Ethnie in einen Staat mit festen Territorialgrenzen zu vereinen. Diese Bestrebung ist Teil vieler Panbewegungen, wie des Pangermanismus, des Panslawismus oder des Panturanismus.

Im historischen Sinne bezeichnet das Wort den italienischen Irredentismus, der selbst eine Panbewegung darstellt. Man spricht auch von „Panitalianismus“. Als Irredentismus wurde zunächst die italienisch-nationalistische Ideologie bezeichnet, deren Ziel nach der Einigung Italiens 1861 die Angliederung der unter österreichischer Herrschaft verbliebenen italienisch besiedelten Gebiete Trentino und Triest war. Das beanspruchte Gebiet im Ausland wird (die) ‚Irredenta‘ oder italienisch: ‚terra irredenta‘ (das [noch] unbefreite Land, verlorene Land, wörtlich: das unerlöste) genannt. Von einer politisch isolierten Minderheit im italienischsprachigen Schweizer Kanton Tessin wurde der Irredentismus auch auf die Italienische Schweiz übertragen.[1]

  1. Silvano Gilardoni: Irredentismus. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 21. August 2008, abgerufen am 21. Juni 2019.

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