Kampfhund

Der Pit, die Hundekampfarena, USA, 1868

Als Kampfhunde im eigentlichen Sinne werden Hunde bezeichnet, die zu Tierkämpfen, insbesondere zu Hundekämpfen, aber auch zu Kämpfen z. B. gegen Bullen gezüchtet, ausgebildet und eingesetzt werden. Der Begriff bezeichnete ursprünglich keine bestimmte Hunderasse, sondern ein bestimmtes Einsatzgebiet. Später wurden speziell für den Tierkampf einige klar voneinander abgetrennte Hunderassen gezüchtet, bei deren Nachfolgern jedoch in den offiziellen Zuchtlinien die besondere Tierkampfeignung oft nicht mehr zu den Zuchtzielen zählt.[1][2] Zu den wenigen Hunderassen, die noch legal bei Hundekämpfen eingesetzt und dafür offiziell selektiv gezüchtet werden, zählt der Tosa Inu.[3] Obwohl Hundekämpfe weltweit in vielen Ländern verboten sind, finden sie und eine damit verbundene selektive und lukrative Zucht bestimmter Hundetypen auf Kampftauglichkeit („gameness“[4]) weiterhin statt.[5][6][7][8][9]

Seit Ende des 20. Jahrhunderts wird der Begriff Kampfhund auch im Zusammenhang mit Angriffen von Hunden auf Menschen oder andere Hunde verwendet.[10] Der Begriff Kampfhund steht hier im Zusammenhang mit der Einführung von Rasselisten und wird teilweise für eine spezielle Kategorie gefährlicher Hunde verwendet. Hunde der Rassen Staffordshire Bullterrier, American Staffordshire Terrier, American Pit Bull Terrier, Bullterrier, Tosa Inu etc. sowie Kreuzungen dieser Rassen untereinander oder mit anderen Rassen werden als Kampfhunde bezeichnet.[11]

  1. Andrea Steinfeldt: „Kampfhunde“ Geschichte, Einsatz, Haltungsprobleme von „Bull-Rassen“ – Eine Literaturstudie. Dissertation, Hannover 2002 (PDF-Datei; 6,2 MB).
  2. Todd Fenstermacher: American Pit Bull Terrier – Heute. Kynos Verlag, ISBN 3-929545-64-0, Abschnitt: Rassengeschichte, S. 12 ff.
  3. Taylor Wofford Staff Writer: Inside the Brutal Blood Sport of Japanese Dogfighting. 1. September 2016, abgerufen am 12. September 2024 (englisch).
  4. F. D. McMillan, P. J. Reid: Selective breeding in fighting dogs. In: Animal Welfare. Band 19, S1, Mai 2010, S. 133–143, doi:10.1017/S0962728600002347 (cambridge.org [abgerufen am 12. September 2024]).
  5. Gericht verurteilt acht Personen wegen illegaler Hundekämpfe. In: Ungarn Heute. Abgerufen am 12. September 2024.
  6. Udo Ludwig: Friedhof der Killertiere. In: Der Spiegel. 21. März 2004 (spiegel.de [abgerufen am 12. September 2024]).
  7. Italien: Bande bereicherte sich mit Hundekämpfen: Fünf Angeklagte. 30. Dezember 2023, abgerufen am 12. September 2024.
  8. A Closer Look at Dogfighting | Blood Sports | ASPCA. Abgerufen am 12. September 2024 (englisch).
  9. Alberto Pozas: La caída de la mayor red de peleas de perros de España: "Hasta los cachorros estaban destrozados". 20. Oktober 2023, abgerufen am 12. September 2024 (spanisch).
  10. Zur Verwendung des Ausdrucks in diesem Sinn in der Zeit von 1994–2004: Karl-Heinz Best: On the use of „Kampfhund“ in German. In: Glottotheory. Band 2, Nr. 2, 2009, S. 15–18.
  11. Listenhunde (sogenannte Kampfhunde). In: www.oesterreich.gv.at. 31. Juli 2024, abgerufen am 12. September 2024 (österreichisches Deutsch).

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search