Kartagener-Syndrom

Klassifikation nach ICD-10
Q34.8 primäre ciliare Dyskinesie
Q89.3 Situs inversus
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
Situs inversus bei Kartagener-Syndrom in einer CT-Aufnahme des Brustkorbs: Das Herz befindet sich rechts
Bauchaufnahme desselben Patienten: Die Leber ist links zu erkennen

Das Kartagener-Syndrom, auch Kartagener-Trias genannt, ist ein angeborenes Syndrom mit seitenverkehrter Anlage der inneren Organe (Situs inversus), Bronchiektasen und Unterentwicklung oder Nichtausbildung der Nasennebenhöhlen und Warzenfortsatzzellen sowie Nasenpolypen,[1] einhergehend mit chronischer polypöser Nasennebenhöhlen-Entzündung (Sinusitis). Die Bewegung des Flimmerepithels (der Cilien) in den Atemwegen ist gestört. Daneben kann wegen einer möglichen Bewegungsstörung der Samenzellen eine verminderte Fruchtbarkeit (Fertilität) vorliegen. Das Kartagener-Syndrom tritt häufig im Rahmen einer primären ciliären Dyskinesie (PCD) auf.

Benannt ist das Syndrom nach dem Internisten Manes Kartagener (1897–1975), der dem Lehrkörper der medizinischen Fakultät Zürich angehörte, sich insbesondere der Erforschung der Bronchiektasen widmete[2] und das Syndrom 1933[3] beschrieben hatte.

  1. Pschyrembel. Klinisches Wörterbuch. 255. Auflage. De Gruyter, Berlin / New York 1986, ISBN 3-11-007916-X, S. 834.
  2. Manes Kartagener: Bronchiectasis with situs inversus. In: Arch Pediatr., Band 79, Juni 1962, S. 193–207, PMID 14454074.
  3. Manes Kartagener: Zur Pathogenese der Bronchiektasien. I. Bronchiektasien bei situs viscerum inversus. In: Beitr. Klin. Tbk., Band 83, 1933, S. 489–501.

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