Kleinsignalverhalten

Das Kleinsignalverhalten beschreibt das Verhalten eines Systems bei Aussteuerung mit kleinen Signalen, wobei das Wort „klein“ nicht als geringer Abstand zum Nullpunkt, sondern zu einem Arbeitspunkt zu verstehen ist. In einem nichtlinearen Zusammenhang zwischen Eingangs- und Ausgangssignal werden Signale als Kleinsignale bezeichnet, solange sich in einem beschränkten, aber für die Aufgabe wesentlichen Bereich ein dennoch näherungsweise lineares Übertragungsverhalten ergibt.[1]

Dieses Verhalten steht dem Großsignalverhalten über den gesamten möglichen oder technisch sinnvollen Aussteuerbereich gegenüber. Der Zusatz Großsignal- ist kennzeichnend dafür, dass die Nichtlinearität im Übertragungsverhalten nicht mehr vernachlässigt werden kann.[2] Für die Behandlung der Großsignalaussteuerung wird eine mathematische Beschreibung des nichtlinearen Systemverhaltens benötigt.[3] Eine Alternative zur Ermittlung des Übertragungsverhaltens – bei besonders komplizierten Funktionen – ist eine grafische Lösung.[2] Kennlinien helfen darüber hinaus, das Verhalten und die Aussteuergrenzen zu veranschaulichen.

Die durch den Kleinsignalbetrieb näherungsweise angenommene Linearität ist Voraussetzung für die Anwendung der Laplace-Transformation für die Systemanalyse in der Systemtheorie sowie Elektrotechnik.

  1. Wolfgang Reinhold: Elektronische Schaltungstechnik. Grundlagen der Analogelektronik. Hanser, 2. Aufl., 2017, S. 47
  2. a b Dietrich Naunin: Einführung in die Netzwerktheorie: Berechnung des stationären und dynamischen Verhaltens von elektrischen Netzwerken. Vieweg, 1985, 2. Aufl., S. 21
  3. Horst Gad, Hans Fricke: Grundlagen der Verstärker. Teubner, 1983, S. 27

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