Kolonialtoponym

Ein Kolonialtoponym, allgemeinsprachlich auch Kolonialname, „ist ein ortsidentifizierendes einfaches oder komplexes Element des Onomastikons, das im zeitlichen Rahmen faktischer Machtausübung auf ein Geo-Objekt in einem kolonialen Gebiet referiert.“[1] Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich um geographische Namen (Toponyme), die in der Kolonialzeit geprägt wurden und/oder in der betreffenden Kolonie, dem entsprechenden Mutterland und zumeist auch darüber hinaus gängig waren. Das interdisziplinäre Forschungsfeld, das sich mit kolonialen Toponymen befasst, ist die Kolonialtoponomastik. Es bildet eine Schnittmenge insbesondere zwischen der Toponomastik und der Koloniallinguistik.

  1. Daniel Schmidt-Brücken, Ingo H. Warnke, Jennifer Gräger: Komplexe onymische Formen der Ortsherstellung: Bemerkungen zum diskursgrammatischen Status von Toponymkonstruktionen in kolonialzeitlichen Quellen. S. 61–94 in: Nataliya Levkovych, Aina Urdze (Hrsg.): Linguistik im Nordwesten: Beiträge zum 8. Nordwestdeutschen Linguistischen Kolloquium, Bremen, 13.-14.11.2015. Diversitas Linguarum, Band 42. Universitätsverlag Dr. N. Brockmeyer, Bochum 2017, S. 67.

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