Kolostrum

Menschliche Vormilch und Muttermilch: links Vormilch vom vierten Stilltag, rechts Muttermilch vom achten Stilltag. Vormilch ist oft gelblicher als Muttermilch.

Kolostrum (lat. colostrum), auch Erstmilch, Vormilch oder Kolostralmilch, ist bei Säugetieren die erste Substanz, die nach einer Schwangerschaft von den weiblichen Milchdrüsen produziert und über die Brustwarzen ausgeschieden wird. Bei Rindern wird das meist dickflüssige und gelbliche Kolostrum auch als Biestmilch, Biest (m.)[1] oder Beestmilch, in der Schweiz auch als Brieschmilch bezeichnet. Es enthält wie die später gebildete Milch Proteine, Enzyme, Vitamine, Mineralien, Wachstumsfaktoren, Aminosäuren und von der Mutter gebildete Antikörper, jedoch teilweise in höheren Anteilen. Damit wird das Kind oder Jungtier gestärkt und seine Immunabwehr wird unterstützt. Auch der Zellgehalt ist höher als in normaler Milch. Die Kolostralzellen sind vor allem Leukozyten. Der Fettanteil in Kolostrum ist geringer als in Milch.

  1. Das Wort „Biestmilch“, die erste Milch einer Kuh nach dem Kalben bezeichnend, stammt von althochdeutsch biost, ist verwandt mit dem alten Verb bies(t)en (‚melken‘) und urverwandt mit altindisch pīyūša (Kolostrum) zu páyate (‚schwillt‘, ‚ist voll‘). Siehe Friedrich Kluge, Alfred Götze: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 20. Aufl., hrsg. von Walther Mitzka, De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 75.

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