Konstituente

Konstituente (von lateinisch constituens, Partizip I von constituere „aufstellen, einsetzen“)[1] ist in der Sprachwissenschaft der allgemeinste Begriff für eine Einheit der grammatischen Struktur.

Der Ausdruck entstammt der amerikanischen strukturalistischen Linguistik und wird vor allem mit der Analyse von Sätzen im Rahmen einer Konstituentengrammatik assoziiert.[2] Im Zusammenhang mit den Konstituententests aus dieser Tradition, und auch den Satzgliedproben aus der deutschen Grammatik, ist oft ein Satzglied gemeint, wenn „Konstituente“ gesagt wird.[3] Der Begriff „Konstituente“ ist aber tatsächlich allgemeiner und ist auf jede strukturierte Darstellung grammatischer Gebilde anwendbar: in der Syntax auf Sätze und Teile von Sätzen, in der Morphologie auf Teile von Wörtern, in der Phonologie auf Teile von Silben, vereinzelt werden auch Bedeutungsbausteine so genannt.[4]

In diesem Artikel stehen syntaktische Konstituenten im Vordergrund sowie ihre begrifflichen Grundlagen. Die verschiedenen traditionellen Tests zur Feststellung von Konstituenten werden im separaten Artikel Konstituententest behandelt.

  1. Duden, Online, https://www.duden.de/zitieren/10132655/2.2
  2. Vgl.: Leonard Bloomfield: Language. Henry Holt, New York 1933. – Rulon S. Wells: Immediate Constituents. In: Language. Band 23, 1947, S. 81–117. – Noam Chomsky: Syntactic Structures. Mouton, Den Haag/Paris 1957.
  3. Averintseva-Klisch (2022), S. 475 (rechte Spalte) bezeichnet dies sogar als eine reguläre Lesart des Terminus, nämlich als „Konstituente im engeren Sinn.“
  4. Michael Schlaefer: Lexikologie und Lexikographie. 2. Auflage. E. Schmidt, Berlin 2009, S. 187: Konstituent ist ein „Element im strukturhaften Aufbau von Wortbildungen, Sätzen, Bedeutungen“.

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