Kontrapunkt

Der Kontrapunkt (lateinisch Contrapunctus, von punctus contra punctum, „Note gegen Note“), bei dem zu einer Melodie (genannt Cantus firmus, „fester Gesang“) oder einem Thema eine neue Stimme (Gegenstimme) hinzuerfunden wird, bezeichnet ursprünglich

  • eine Lehre, mehrstimmige Musik zu organisieren, die ab dem 14. Jahrhundert ausgehend von Frankreich und Italien überliefert und weiterentwickelt worden ist;
  • die Anwendung dieser Lehre als Kompositionstechnik in Improvisation und Komposition und
  • deren Ergebnis (also eine Stimme oder einen mehrstimmigen Satz, die im Sinne der Lehre gemacht worden sind).

Das Wort entstammt dem lateinischen Ausdruck „punctum contra punctum ponere“:

«Contrapunctus non est nisi punctum contra punctum ponere vel notam contra notam ponere vel facere, et est fundamentum discantus.»

„Kontrapunkt ist nichts anderes, als einen Punkt [sprich: eine Note] gegen einen Punkt zu setzen oder zu machen, und er ist das Fundament des Discantus.“

Anon.: Cum notum sit, um 1350.

Ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wird der Begriff auch in einem weiteren Sinne als Stilbegriff verwendet. Dies hat u. a. dazu geführt, dass ‚Kontrapunkt‘ häufig mit ‚Polyphonie‘ gleichgesetzt wird.

Zu den bekanntesten Kontrapunkt-Komponisten gehören Palestrina und Johann Sebastian Bach.


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