Kriminalroman

Der Kriminalroman (kurz Krimi) ist ein Genre der Literatur. Auch wenn die Ursprünge des Kriminalromans weiter zurückreichen, etablierte er sich erst im 19. Jahrhundert als eine literarische Gattung. Er thematisiert in der Regel ein Verbrechen und seine Verfolgung und Aufklärung durch die Polizei, einen Detektiv oder eine Privatperson. Der Schwerpunkt, Sicht- und Erzählweise einzelner Kriminalromane können sich erheblich unterscheiden. Das Genre teilt sich heute in zahlreiche Untergattungen auf und hat im Verlagsgeschäft erhebliche kommerzielle Bedeutung.

Traditionell gelten Krimis in der Literaturwissenschaft als gering geschätzte Trivialliteratur, die für ein breites und weniger anspruchsvolles Publikum geschrieben wurden. Üblicherweise werden in Kriminalromanen die Möglichkeiten wenig genutzt, psychologische Momente zu schildern, die den Verbrecher antreiben, Milieus zu beschreiben oder den Täter oder Ermittler in Gewissensnöte zu stürzen – das seien Themen nicht des Kriminalromans, sondern der „Verbrechensdichtung“.[1]

Mittlerweile ist der Kriminalroman eine anerkannte Literaturgattung, für die zahlreiche Literaturpreise vergeben werden. Dazu zählen in Amerika der Edgar Allan Poe Award, der Shamus Award und der Anthony Award, in Großbritannien die CWA Dagger Awards, in Frankreich der Grand prix de littérature policière, in Deutschland der Deutsche Krimi-Preis und der Glauser, in Skandinavien der Glasnyckel (schwed. für Glasschlüssel) sowie in Australien der Ned Kelly Award.

  1. Richard Gerber: Verbrechensdichtung und Kriminalroman, S. 103.

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