Kroatisch-bosniakischer Krieg

Kroatisch-bosniakischer Krieg
Teil von: Bosnienkrieg

Behelfsbrücke anstelle der während des Konflikts zerstörten Alten Brücke von Mostar (1998)
Datum 19. Juni 1992 bis
23. Februar 1994
Ort Zentralbosnien und Mostar in der Herzegowina
(Bosnien und Herzegowina)
Casus Belli Beiderseitige Versuche der Eroberung und Sicherung gegnerischer Gebiete zur Etablierung eines eigenen zusammenhängenden ethnisch homogenen Territoriums, vor dem Hintergrund des Vance-Owen-Plans
Ausgang Gründung der Föderation Bosnien und Herzegowina
Territoriale Änderungen Zusammenschluss der von Kroaten und Bosniaken kontrollierten Gebiete zu einer Entität
Friedensschluss Abkommen von Washington
Konfliktparteien

Bosnien und Herzegowina 1992 Bosnien und Herzegowina

unterstützt durch

Mudschahedin

Kroatische Republik Herceg-Bosna

unterstützt durch

Kroatien Kroatien

Befehlshaber
Oberbefehlshaber

Alija Izetbegović

Oberkommandierender

Sefer Halilović
Rasim Delić

Oberbefehlshaber

Mate Boban
de facto:
Franjo Tuđman

Truppenstärke

50.000 Soldaten

Als Kroatisch-bosniakischer Krieg wird der bewaffnete Konflikt zwischen Bosniaken und Kroaten in Bosnien und Herzegowina vom 19. Juni 1992 bis 23. Februar 1994 bezeichnet. Der Konflikt zwischen der Republik Bosnien und Herzegowina und der selbsternannten Kroatischen Republik Herceg-Bosna wird oft als „Krieg im Kriege“ bezeichnet, weil er ein Teil des Bosnienkriegs im Rahmen der Jugoslawienkriege war. Schauplatz der kriegerischen Auseinandersetzungen waren vor allem Orte in Zentralbosnien wie Vitez, Bugojno, Novi Travnik, Gornji Vakuf-Uskoplje, Prozor-Rama, Busovača, Vareš, Kreševo, Žepče sowie besonders Mostar in der Herzegowina. In anderen Regionen des Landes arbeiteten Einheiten beider Volksgruppen weiter militärisch zusammen. Der Konflikt wurde unter massivem Druck der Vereinigten Staaten am 18. März 1994 durch das Abkommen von Washington zur Gründung der Föderation Bosnien und Herzegowina beendet.

Auf beiden Seiten wurden Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen, darunter ethnische Säuberungen, massive Plünderungen und vereinzelte Massaker an der Zivilbevölkerung. Es wurden Internierungslager betrieben, deren Insassen gefoltert und geschlagen wurden. Dabei wurden auch Frauen misshandelt und vergewaltigt.[1] Für diese Verbrechen wurden Angehörige des Kroatischen Verteidigungsrates (HVO) und der Armee der Republik Bosnien und Herzegowina (ARBiH) bzw. Mudschahedin sowie führende Politiker beider Seiten verantwortlich gemacht und vom Internationalen Strafgerichtshof (ICTY) angeklagt und verurteilt.

  1. Norman M. Naimark: Flammender Hass : Ethnische Säuberung im 20. Jahrhundert. C. H. Beck, München 2004, S. 214 ff.

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