Kroatische Reiterei

Kroatischer Reiter mit schwarzer Krawatte um 1630 (Heeresgeschichtliches Museum, Wien).

Kroatische Reiterei (kroatisch Hrvatsko konjaništvo), Kroatische Reiter oder einfach Kroaten (zeitgenössisch Crabaten oder Krabaten), ist ein im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) aufgekommener Sammelbegriff für irreguläre Einheiten der leichten Kavallerie, die aus ost- oder südosteuropäischen Söldnern gebildet wurden.[1][2] Als Kroatische Reiterei wurde anfangs eine gesonderte Waffengattung bezeichnet,[3] also bewegliche Reiterverbände die vor allem zur Aufklärung und zur Verfolgung feindlicher Truppenteile eingesetzt wurden.[4]

Die Kroatische Reiterei entwickelte sich im Rahmen der Habsburgischen Militärgrenze und kämpfte im Dreißigjährigen Krieg vor allem unter Wallenstein in den Reihen der kaiserlichen Armee. Während des 17. Jahrhunderts wurden auch in anderen europäischen Staaten kroatische Reiterverbände aufgestellt. In der Folgezeit verlor sich die Sonderstellung als eigene Waffengattung wieder.

In vielen Regionen Deutschlands erinnern heute noch einige Flurnamen und Flurkreuze, sogenannte „Kroatenkreuze“, an die Kroatischen Reiterei, so z. B. in Kevelaer, Saarburg, Schwäbisch Gmünd, Winkelhaid, Eichenberg (bei Suhl) und Altendambach. Vom zeitgenössischen Crabat oder Krabat („Kroat“) für einen Kroatischen Reiter, leitet sich der Name des Zauberers aus der gleichnamigen Sage und die Bezeichnung der Krawatte her.

  1. Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.): Handbuch zur deutschen Militärgeschichte, 1648–1939. Band 4–5. Bernard & Graefe, 1979, S. 62.
  2. Marcus Junkelmann: Gustav Adolf (1594–1632). Schwedens Aufstieg zur Großmacht. Pustet, 1993, ISBN 978-3-7917-1397-7, S. 217.
  3. Felix Konze: Die Stärke, Zusammensetzung und Verteilung der Wallensteinischen Armee während des Jahres 1633. Ein Beitrag zur Heeresgeschichte des 30jährigen Krieges. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwürde der hohen philosophischen Fakultät der rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn. Frankfurt am Main 1906, S. 15.
  4. Kossert 2009, s. Literatur.

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