Kupfersteinzeit

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Steinzeit

Als Kupfersteinzeit oder Kupferzeit, auch Chalkolithikum (von griechisch χαλκός chalkós, deutsch ‚Erz, Kupfer, Bronze, Metall‘, und λίθος líthos ‚Stein‘) oder Äneolithikum (von lateinisch aēneus ‚kupfern, ehern, aus Bronze‘; manchmal auch Eneolitikum nach Schreibweise in anderen Sprachen), wird der Zeitabschnitt zwischen der Jungsteinzeit und der Bronzezeit bezeichnet, in dem der Kupferbergbau und grundlegende Techniken der Kupfer-Metallurgie entwickelt wurden oder stark anwuchsen.[1] Diese Epoche umfasst in Südosteuropa und dem Nahen Osten etwa den Zeitraum von 5500 bis 2200 v. Chr., wobei hier die wirtschaftliche Bedeutung des Kupfers zugrunde gelegt wird. Der Beginn der Kupferverarbeitung geht bis ins 8. Jahrtausend v. Chr. zurück. Da die Einführung der Kupferverarbeitungstechnologie regional unterschiedlich Jahrtausende dauerte, muss der Begriff „Kupferzeit“ chronologisch in unterschiedlichen Gebieten anders angesetzt werden.

Das Chalkolithikum kann in ein älteres (5500–5000 v. Chr.), ein mittleres (5000–4500 v. Chr.) und ein jüngeres Chalkolithikum (4500–3000/2900 v. Chr.) eingeteilt werden.[2]

Wie schon Marija Gimbutas fasste auch Harald Haarmann eine Reihe von kupferzeitlichen Kulturregionen im Donauraum zur sog. Donauzivilisation zusammen und sieht darin die früheste Hochkultur Europas (noch vor der minoischen und der mykenischen). Aber noch das Ägypten des Alten Reiches (2700 bis 2200 v. Chr.) (auch noch des Mittleren Reiches) – und somit die Zeit der Entstehung der ersten großen Hochkulturen – ist im Wesentlichen chalkolithisch.[3]

  1. Johannes Müller: Kupfer, Megalithen und neue Technologien. (pdf; 1,7 MB) In: WBG Weltgeschichte. Eine globale Geschichte von den Anfängen bis ins 21. Jahrhundert, Band I: Grundlagen der globalen Welt. Hrsg. von Albrecht Jockenhövel. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 2009, S. 301–332, abgerufen am 7. Oktober 2020 (Auszug).
  2. Erika Bleibtreu: Iran von prähistorischer Zeit bis zu den Medern. Kurzer Einblick in sechs Jahrtausende iranischer Kulturgeschichte. In: Wilfried Seipel (Hrsg.): 7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran. Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, ISBN 3-85497-018-8, S. 40–53, hier: S. 41 (mit S. 328).
  3. "Bis zum Ende des Alten Reiches sind fast nur Kupfer- oder Arsenkupfergeräte in Gebrauch, wie zum Beispiel Kupfermeißel, die in Steinbrüchen und beim Pyramidenbau eingesetzt wurden. Dies setzt sich auch im Mittleren Reich (2119–1793 v. Chr.) fort. […] Aus dem Mittleren Reich sind dann aber auch erste substantielle Importe von Bronze aus Syrien belegt. Die bewusste Herstellung von Bronze als Kupfer-Zinn-Legierung ist in dieser Epoche jedoch noch selten. Zinnbronzen treten in größerer Menge erst in der Mitte der 18. Dynastie des Neuen Reiches (1550–1295 v. Chr.) auf, als Zinn aus dem gesamten Mittelmeerraum über Kreta und Mykene in größerem Stil importiert wird." Auenmüller, Johannes: Metalle und ihre Verwendung im pharaonischen Ägypten, in: Fitzenreiter, Martin et al., Hgg.: Gegossene Götter - Metallhandwerk und Massenproduktion im Alten Ägypten, Rahden 2014, S. 33

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