Leydig-Zwischenzelle

Leydig-Zellen (7) im Bindegewebe des Hodens

Leydig-Zwischenzellen (Endocrinocyti interstitiales, kurz: Leydig-Zellen) sind ein Zelltyp im Interstitium des Hodens. Sie sind nach ihrem Entdecker Franz von Leydig benannt.[1]

Sie besitzen einen runden Zellkern, einen polygonalen Zellleib, umschließen Blutkapillaren und enthalten neben einem reich entwickelten glatten Endoplasmatischen Retikulum und vielen länglichen Mitochondrien Lipidtropfen, Lipofuszingranula, kleine Felder mit rauem Endoplasmatischem Retikulum, Peroxisomen und Reinke-Kristalle (benannt nach dem Anatomen Friedrich Berthold Reinke). Letztere stellen stäbchen- oder keilförmige Eiweißkristalloide dar, deren Funktion unbekannt ist. Die Proliferationsrate der Leydig-Zellen ist gering und ist abhängig von LH.[2] Die Leydig-Zellen produzieren Testosteron, das die Spermienproduktion stimuliert, aber auch auf die ableitenden Spermienkanäle und die akzessorischen Geschlechtsdrüsen einwirkt, die Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale fördert, die Talgdrüsenfunktion stimuliert, anabole Wirkung entfaltet und Libido und Potenz fördert.[3] Zudem wird der Insulin-like Factor 3 (INSL3) gebildet.[2]

Beim Leydig-Zell-Stimulationstest werden die Zellen durch die Gabe von humanem Choriongonadotropin stimuliert, um vorhandenes Hodengewebe zu erkennen.[4]

  1. Rolf Baur: CompactLehrbuch Anatomie. Band 1. Schattauer, Stuttgart 2004, ISBN 978-3-7945-2061-9, S. 320.
  2. a b Eberhard Nieschlag, Hermann M. Behre, Susan Nieschlag: Andrologie: Grundlagen und Klinik der reproduktiven Gesundheit des Mannes. 3. Auflage. Springer, Berlin 2009, ISBN 978-3-540-92963-5, S. 17.
  3. Wolfgang Gerok: Die Innere Medizin: Referenzwerk für den Facharzt. Schattauer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-7945-2222-4, S. 1049.
  4. Axel Wehrend: Leitsymptome Gynäkologie und Geburtshilfe beim Hund. Enke Stuttgart 2010, ISBN 978-3-83-041076-8, S. 57.

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