Linksradikalismus

Linksradikalismus, linker Radikalismus oder radikale Linke bezeichnet verschiedene Strömungen der politischen Linken. Der Ausdruck verbindet die inhaltliche Richtungsangabe „links“, die aus der Französischen Revolution von 1789 stammt, mit dem formalen Merkmal der „Radikalität“ (etymologisch von lat. radix für „Wurzel“). Gemeint ist eine Politik, die die Ursachen von Unfreiheit, Ungleichheit, Unterdrückung und Ausbeutung durch eine grundlegende, revolutionäre Veränderung der kapitalistischen Gesellschaftsordnung beseitigen will. Welche Politik das leisten kann, war in der Linken seit dem 19. Jahrhundert jedoch immer umstritten.

In der frühen Sozialdemokratie und im Leninismus wurden andere Linke öfter als „Linksradikale“ kritisiert. Seit den 1960er Jahren wird „Linksradikalismus“ im deutschen Sprachraum als unbestimmte Selbst- und (oft abwertende) Fremdbezeichnung für eine Vielzahl verschiedener linker Politikansätze verwendet. Es gibt keine einheitliche Definition des Ausdrucks.

Im engeren Sinn versteht man seit der 68er-Bewegung darunter die undogmatische Neue Linke, die sich auch selbst so bezeichnet.

In verschiedenen europäischen Ländern gibt es linksliberale Parteien, deren Namen wörtlich 'Radikale Linke' oder 'Linke Radikale' bedeuten, die aber nichts mit dem Linksradikalismus zu tun haben, so die dänische Radikale Venstre oder die französische Mouvement des Radicaux de Gauche.


© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search