Lulubi

Anubanini, König der Lulubi. Das Relief befindet sich in der iranischen Provinz Kermānschāh.

Die Lulubi (auch Lullubu oder Lulubäer) waren ein seit etwa 2250 v. Chr. belegter Volksstamm, der vermutlich verwandtschaftlich zu den Gutäern und/oder Subartu gehörte und bis etwa 880 v. Chr. gelegentlich erwähnt wird. Der Herrscher Shulgi erwähnt einen Feldzug gegen Lullubum, das mit Simurrum, Urbilum und Karahar kooperierte, die vermutlich auch zu diesen Bergvölkern gehörten. Unter den Gutäern rebellierten die Lulubi. Der Name ist fast nur aus akkadischen und sumerischen Inschriften bekannt und bezeichnet Bergbewohner, in diesem Fall, Bewohner des Zāgros-Gebirges bzw. des iranischen Hochlandes. Es handelt sich dabei um schriftlose Völker, über deren Sprache, Kultur und Mythologie praktisch nichts bekannt ist. Die meisten Erwähnungen implizieren, dass es sich weder um Hurriter noch um Assyrer, Sumerer, Akkadier oder Babylonier handelt. Dennoch werden sie als bärtige Menschen eher europäischen Aussehens mit einer Kleidung ähnlich, aber nicht identisch mit den Akkadiern dargestellt.

Bekannt geworden sind sie durch ein Felsrelief in Sarpol-e Sahab, das den bewaffneten König Anubanini zeigt, gemeinsam mit einer Göttin (möglicherweise Inanna / Ištar), auf besiegten Feinden stehend.[1] Die häufige Erwähnung in dieser Zeit unterstreicht, dass sie durchaus ein Machtfaktor in Mesopotamien waren, den man jedoch nicht genau fassen kann. Die Lulubi unternahmen des Öfteren Raubzüge nach Mesopotamien, sind aber insgesamt nur alle paar Jahrhunderte erwähnt, die meisten Erwähnungen stammen aus der Akkad/Ur-III Periode. Im Erra-Mythos tauchen sie als Feinde der Babylonier auf und ihre Frauen werden als eine Art Hexen dargestellt, die man babylonisch als Maqlû bezeichnete. Fincke identifiziert sie in altbabylonischen Texten von Shusharra als Lullu oder Lullim.[2] In mittelassyrischen Texten taucht der Name Lullāyu auf,[3] zudem erscheint der Name Lulume neben Zamua unter den Feinden von Adad-narari II. auf. Die Lulubi sind auch im Epos Lugalbanda und der Gewittervogel (Lugalbanda und Anzu) erwähnt, demnach erhielt Lugalbanda die göttlichen Eigenschaften Kraft, Schnelligkeit und das Fliegen vom Gewittervogel Anzu.

Die Regionen, die diese Bergstämme bewohnten, decken sich in etwa mit den heutigen kurdischen Sprachgebieten und waren wohl ähnlich zersplittert. Vermutlich handelt es sich um indoiranische Vorfahren verschiedener Völker, die erst wesentlich später unter neuem Namen in Erscheinung treten. Dies ist jedoch nur eine von vielen Möglichkeiten.

  1. Sar-e Pol-e Zahab. In: Livius.org. 17. August 2015, abgerufen am 5. Dezember 2017 (englisch).
  2. Fincke, 1993, pp. 190–193, s. v. N/Lull(e); Nashef, 1982, pp. 188 f.; Parpola, 1970, pp. 228 f.
  3. Nashef, 1982, p. 189

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search