Lynchjustiz

Zeitgenössische Darstellung von Lynchjustiz im Le Petit Journal (1906)

Als Lynchjustiz [ˈlʏnç-, ˈlɪnç-] wird das widerrechtliche Verurteilen und die vollendete oder versuchte außergesetzliche Tötung von tatsächlichen oder vermeintlichen Straftätern, Beschuldigten oder Verdächtigen ohne richterliches Urteil bezeichnet. Täter sind einerseits ein wilder Mob, andererseits aber initial auch eine besonders zu diesem Zweck formierte Gruppe von Personen, die der Auffassung sind, die tatsächlichen Richter und Polizisten seien untauglich, unfähig oder bestechlich und würden nichts gegen die grassierende Gewalt unternehmen. Später wurden darunter rassistisch motivierte Morde an Schwarzen verstanden.

Der Begriff Lynchen wird insbesondere dann verwendet, wenn die Opfer dieser Selbstjustiz (in den USA auch popular justiceVolksjustiz“)[1] gehängt werden. Man spricht dann auch von Lynchmorden. Von Gruppen organisierte Lynchjustiz ist in den USA auch unter dem Namen Vigilantismus bekannt.

Der Begriff wird somit generell für jede Art von Hinrichtungen ohne korrektes richterliches Urteil verwendet, lediglich in den USA wurde ab dem späten 19. Jahrhundert damit vor allem rassistisch motivierte Morde durch einen Mob oder durch kleine Gruppen gemeint.[1]

  1. a b Manfred Berg; Einleitung

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