Malayo-polynesische Sprachen

Verbreitungsgebiet der austronesischen Sprachen. Außerhalb von Taiwan sind dies allesamt malayo-polynesische Sprachen.

Die malayo-polynesischen Sprachen sind die mit Abstand bedeutendste und sprecherreichste Untergruppe der austronesischen Sprachen. Sie umfassen etwa 1100 Sprachen mit fast 300 Millionen Sprechern. Sie sind weit verbreitet über die Inseln Südostasiens und des Pazifik, nur wenige Mitglieder dieser Sprachfamilie werden auf dem asiatischen Festland gesprochen. Das auf Madagaskar gesprochene Malagasy ist geographisch von den übrigen weit entlegen, die Sprache der Osterinsel (Rapanui) stellt das östliche Extrem dar. Das Malayo-Polynesische teilt sich in zwei Hauptgruppen, das West-Malayo-Polynesische und das Zentral-Ost-Malayo-Polynesische. Dabei stellt nur der letztere Zweig eine durch gemeinsam ererbte Innovationen definierte Untergruppe dar, wohingegen der West-Zweig höchstwahrscheinlich aus mehreren gleichrangigen Untergruppen besteht, somit also paraphyletisch ist.[1]

Charakteristisch für die malayo-polynesischen Sprachen sind die Neigung zur produktiven Reduplikation (Wiederholung von Wortteilen oder ganzen Wörtern), das Fehlen von Konsonantenhäufungen und die geringe Anzahl von Vokalen im Phonemsystem (üblicherweise fünf).

Die über 1100 malayo-polynesischen Sprachen werden von rund 300 Millionen Sprechern auf den Philippinen, in Malaysia, Indonesien, Osttimor, Papua-Neuguinea, Ozeanien und Madagaskar gesprochen. Sie zerfallen in zwei Hauptzweige:

Zu den Wanderungsbewegungen der Sprecher malayo-polynesischer Sprachen in ihre heutigen Siedlungsgebiete siehe austronesische Sprachen.

  1. K. Alexander Adelaar & Nikolaus Himmelmann. 2005. The Austronesian languages of Asia and Madagascar: A historical perspective, pp. 1-42, London, Routledge

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