Medien in Russland

Medien in Russland (russisch Средства массовой информации Sredstwa massowoj informazij, abgekürzt СМИ) umfassen Kommunikationsmedien wie Zeitungen, Radio, Fernsehen und Internet. Sie stehen zunehmend unter Vorgaben der russischen Regierung und gelten mittlerweile als gleichgeschaltet.[1] Verbreitet wird viel Propaganda im Rahmen eines Informationskrieges, der wiederum Teil der hybriden Kriegsführung gegen „den Westen“ ist. Die Pressefreiheit ist trotz Garantie durch die Verfassung eingeschränkt.[2][3]

Die derzeit größten Unternehmen auf dem russischen Medienmarkt sind die staatlichen Medienholdings WGTRK respektive Rossija Sewodnja und die Gazprom-Media, eine Tochterfirma des sich mehrheitlich in Staatsbesitz befindenden Konzerns Gazprom[4]. Nicht-staatliche Medien erreichen schon 2015 nicht mehr als zehn bis 15 Prozent der russischen Bevölkerung,[5] welche sich zu 90 Prozent im Fernsehen informiert.[6] Durch das 2012 eingeführte „Gesetz über „ausländische Agenten“ in Russland“ verloren seither unabhängige Medien ihre wirtschaftliche Grundlage, da durch die unklare Gesetzeslage ein Inserent in einem solchen Medium ebenfalls als ausländischer Agent registriert werden kann.

Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine Ende Februar 2022 führte der Staat eine faktische Kriegszensur ein.[7][8][9] Nachdem bereits zahlreiche unabhängige Medien ihre Tätigkeit eingestellt hatten, setzte zuletzt die bedeutendste unabhängige Zeitung Nowaja gaseta ihr Erscheinen am 28. März 2022 aus Sorge um ihre Lizenz vorerst aus, im Januar 2023 wurde die Internetzeitung Meduza als unerwünschte Organisation eingestuft.

  1. Zu kritisch für Russland. NZZ, 17. Mai 2016: „Russlands Medienlandschaft ist von gleichgeschalteten Staats- und regierungsnahen Medien dominiert.“
  2. «Вопрос о сборе тел погибших не стоит. Они лежат не преданные земле» (Memento des Originals vom 2. März 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/novayagazeta.ru, 1. März 2022
  3. Patrick Beuth, Max Hoppenstedt: Russland im Krieg gegen die Ukraine: Zensur in Rekordzeit – wie Bürger die Sperren umgehen können. In: Der Spiegel. 5. März 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 5. März 2022]).
  4. Sabine Gladkov: Medienimperien in Russland (PDF-Datei; 121 kB) In: Russlandanalysen Nr. 7 der Forschungsstelle Osteuropa vom 28. November 2003
  5. Denis Wolkow: Privates statt Politik: Russen haben genug von der Welt (Memento vom 11. März 2015 im Webarchiv archive.today), RBTH, 12. Januar 2015
  6. Die Suche nach dem verlorenen Imperium, SRF Dok, 21. Dezember 2016
  7. David Böcking, Ann-Dorit Boy, Christina Hebel, Frank Hornig: (S+) Ukraine-Krieg: Die Sanktionen schneiden Russland von der Welt ab. In: Der Spiegel. 4. März 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 5. März 2022]).
  8. Russland schaltet Radiosender Echo Moskau ab und will TV-Sender verbieten, Spiegel, 1. März 2022
  9. Sie wissen, was los ist. Tag sechs. Die Hauptsachen. (Memento des Originals vom 1. März 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/novayagazeta.ru, Nowaja gaseta, 1. März 2022 (russisch)

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