Menstruationszyklus

Schematische Darstellung des Ovarialzyklus
Während des Zyklus vorkommende Hormone mit Ort der Wirkung
Video: Der Menstruationszyklus

Der Menstruationszyklus, menstruelle Zyklus oder weibliche Zyklus ist beim Menschen ein monatlich (etwa alle 21 bis 45, durchschnittlich alle 29,3 Tage[1]) auftretender Vorgang im Körper der Frau, sowie bei einigen intergeschlechtlichen Personen, nicht binären Personen oder auch einigen transidenten Menschen, der sich von der Pubertät (mit der Menarche) bis in die Wechseljahre (mit der Menopause) etwa 400-mal vollzieht und charakterisiert durch hormonelle Veränderungen darauf ausgerichtet ist, auf verschiedenen körperlichen Ebenen, in erster Linie im Eierstock (siehe auch Ovarialzyklus) und an der Gebärmutter, günstige Bedingungen für eine Befruchtung und Schwangerschaft zu schaffen. Als Beginn eines Menstruationszyklus ist der erste Tag der Monatsblutung festgelegt worden, weil die Blutung das deutlichste und sichtbarste Symptom innerhalb des Zyklus ist. Der Zyklus endet nach der Definition am Tag vor dem Einsetzen der Blutung.

Im Verlauf eines Zyklus wird, falls keine Empfängnis stattgefunden hat, die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen (Desquamation) und anschließend wieder aufgebaut (Proliferation und Sekretion). Währenddessen ist in einem der beiden Eierstöcke[2] eine Eizelle herangereift (Follikelreifung), die beim Eisprung in den Eileiter gelangt und dort während der nächsten 12–18 Stunden zur Befruchtung bereitgestellt wird. Gesteuert werden diese Vorgänge von Hypothalamus, Hypophyse und Ovar über verschiedene Hormone, weshalb der Menstruationszyklus eng mit dem Hormonzyklus verknüpft ist. Mit die wichtigsten Hormone für den Ablauf des Menstruationszyklus sind Östrogen und Progesteron, welche die Veränderungen an der Gebärmutterschleimhaut auslösen. Weitere sind das follikelstimulierende Hormon (FSH) und das luteinisierende Hormon(LH).[3]

Der Zyklus wird in zwei Phasen unterteilt:

  • Der Abschnitt zwischen dem Eintritt der Menstruation und dem nächsten Eisprung wird in die Desquamationsphase, die Phase der Menstruation, und die Proliferationsphase/ Follikelphase/ Eireifungsphase, die Phase zwischen der Menstruation und dem Eisprung, unterteilt[4] und ist in seiner Dauer variabel. Der Abschnitt kann wenige Tage, aber auch viele Wochen dauern.
  • Die Phase zwischen Eisprung und dem Beginn der Menstruation wird als Sekretionsphase/ Lutealphase/ Gelbkörperphase bezeichnet.[4] Findet keine Befruchtung statt, setzt nach der Sekretionsphase die Ischämische Phase ein.[4] Die Lutealphase dauert, relativ konstant, zwischen zehn und 16 Tage. Bei einer Dauer unter zehn Tagen spricht man von einer „Gelbkörperschwäche“ oder „Lutealinsuffizienz“. In einem solchen Zyklus kann zwar eine Befruchtung stattfinden, die befruchtete Eizelle kann sich jedoch nicht einnisten. Eine Gelbkörperphase über 16 Tagen deutet auf den Eintritt einer Schwangerschaft hin.

Der erste Menstruationszyklus im Leben einer Frau beginnt vor der ersten Regelblutung (Menarche) mit der Vorbereitung des ersten Eisprunges. Ab da an beginnt die Fruchtbarkeit, woraus resultiert, dass eine Person auch schwanger werden kann, ohne jemals eine Regelblutung bekommen zu haben.

Der letzte Menstruationszyklus endet mit der letzten Regelblutung (Menopause).

Zwischen dem Ersten und dem Letzten folgt ein Zyklus dem vorherigen, wenn diese Folge nicht durch eine Schwangerschaft, durch bestimmte Krankheiten oder durch hormonelle Verhütung unterbrochen wird.

  1. Jonathan R. Bull, Simon P. Rowland, Elina Berglund Scherwitzl, Raoul Scherwitzl, Kristina Gemzell Danielsson, Joyce Harper: Real-world menstrual cycle characteristics of more than 600,000 menstrual cycles. In: npj Digital Medicine. Band 2, Nr. 1, 27. August 2019, ISSN 2398-6352, S. 1–8, doi:10.1038/s41746-019-0152-7, PMID 31482137, PMC 6710244 (freier Volltext).
  2. Die Reifezeit einer Eizelle beträgt etwa acht Wochen. Die beiden Eierstöcke arbeiten gegeneinander um etwa 4 Wochen zeitversetzt, so dass in Summe etwa alle 4 Wochen ein reifes Ei zur Verfügung steht.
  3. Zyklusbasiertes Training: Der Zyklus-Effekt. Abgerufen am 22. März 2024.
  4. a b c Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen :12.

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