Methanol

Strukturformel
Strukturformel von Methanol
Allgemeines
Name Methanol
Andere Namen
  • Methylalkohol
  • Carbinol
  • Holzgeist
  • MeOH
  • Hydroxymethan
  • METHYL ALCOHOL (INCI)[1]
Summenformel CH4O
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit angenehmem bis stechendem Geruch[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 67-56-1
EG-Nummer 200-659-6
ECHA-InfoCard 100.000.599
PubChem 887
ChemSpider 864
Wikidata Q14982
Eigenschaften
Molare Masse 32,04 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[2]

Dichte

0,79 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

−98 °C[2]

Siedepunkt

65 °C[2]

Dampfdruck
  • 129 hPa (20 °C)[2]
  • 219 hPa (30 °C)[2]
  • 352 hPa (40 °C)[2]
  • 552 hPa (50 °C)[2]
pKS-Wert

16[3]

Löslichkeit

mischbar mit Wasser,[2] Ethanol und Diethylether[4]

Dipolmoment

5,5 ·10−30 C·m[5]

Brechungsindex

1,3288 (20 °C)[6]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[7] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 225​‐​301+311+331​‐​370
P: 210​‐​233​‐​280​‐​301+310​‐​303+361+353​‐​304+340+311[2]
MAK
  • DFG: 200 ml·m−3 bzw. 270 mg·m−3[2]
  • Schweiz: 200 ml·m−3 bzw. 260 mg·m−3[8]
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0
  • −239,2 kJ·mol−1 (Flüssigkeit)[9]
  • −201,0 kJ·mol−1 (Gas)[9]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Methanol (IUPAC), auch Methylalkohol (veraltet Holzgeist oder Holzalkohol), ist eine organisch-chemische Verbindung mit der Summenformel CH4O (Halbstrukturformel: CH3OH) und der einfachste Vertreter aus der Stoffgruppe der Alkohole. Unter Normalbedingungen ist Methanol eine klare, farblose, entzündliche und leicht flüchtige Flüssigkeit mit alkoholischem Geruch. Es mischt sich mit vielen organischen Lösungsmitteln und in jedem Verhältnis mit Wasser.

Mit 60 Millionen Tonnen Jahresproduktion (Stand: 2012) ist Methanol eine der meisthergestellten organischen Chemikalien.[10] Die technische Methanolherstellung erfolgt hauptsächlich katalytisch aus Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff. In der chemischen Industrie dient es insbesondere als Ausgangsstoff bei der Produktion von Formaldehyd, Ameisensäure und Essigsäure.

Methanol und seine Folgeprodukte werden neben der stofflichen Verwendung auch als Energieträger eingesetzt. Mit der Technologie Methanol to Gasoline wird aus Methanol Kraftstoff. Methanol wird für die Synthese von Biodiesel und das Klopfschutzmittel MTBE benötigt. Mit Hilfe von Brennstoffzellen kann es elektrische Energie liefern. Zudem ist es als billiger, hochdichter Langzeitspeicher für die Solar- und Windenergie in Diskussion.[11]

In der Natur kommt Methanol in Baumwollpflanzen, Früchten und Gräsern sowie als Stoffwechselprodukt von Bakterien vor. Beim Bierbrauen, der Weinherstellung oder der Produktion von Spirituosen wird es in geringer Menge, überwiegend durch die Spaltung von Pektinen, als Nebenprodukt freigesetzt. Die Stoffwechselprodukte von Methanol, vor allem Formaldehyd, sind giftig. Deshalb kann die Aufnahme von Methanol zu Erblindung, in höheren Dosen zum Tod führen.

  1. Eintrag zu METHYL ALCOHOL in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 28. Juli 2023.
  2. a b c d e f g h i j k l m Eintrag zu Methanol in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  3. Autorengemeinschaft: Organikum. 19. Auflage. Johann Ambrosius Barth, Leipzig · Berlin · Heidelberg 1993, ISBN 3-335-00343-8, S. 459.
  4. Eintrag zu Methanol. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 28. Juli 2023.
  5. Hans Lohninger: Anorganische Chemie: Dipolmomente (Tabelle), anorganik.chemie.vias.org, abgerufen am 9. März 2021.
  6. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Organic Compounds, S. 3-326.
  7. Eintrag zu Methanol im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  8. Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 67-56-1 bzw. Methanol), abgerufen am 13. September 2019.
  9. a b W. M. Haynes (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 97. Auflage. (Internet-Version: 2016), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-26.
  10. Methanol auf der Seite der Gelsenchem abgerufen am 28. Februar 2020.
  11. Wolf von Fabeck: Power to Methanol – als Langzeitspeicher unverzichtbar für den Klimaschutz. In: Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV). 19. Juli 2019, abgerufen am 13. November 2023.

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