Minoische Eruption

Die Insel Santorin heute: Die vulkanische Caldera wird aus der Hauptinsel, der Insel Thirasia im Westen und der winzigen Felsinsel Aspronisi im Südwesten gebildet. In der Mitte des Inselrunds liegen die beiden erst nach der Minoischen Eruption entstandenen Inseln Palea Kameni und Nea Kameni.

Als Minoische Eruption (auch Thera- oder Santorin-Eruption) wird der spätbronzezeitliche Ausbruch der ägäischen Vulkaninsel Thera (heute Santorin) bezeichnet, der im 17. oder 16. Jahrhundert v. Chr. die eng mit der minoischen Kultur verbundene Siedlung Akrotiri (moderner Name) auf Santorin zerstörte. Die direkten Auswirkungen des Ausbruchs sind umstritten, vor allem die bis in die 1960er Jahre oft vertretene Meinung, er habe den Untergang der minoischen Kultur auf Kreta herbeigeführt.[1][2]

Die bei der Eruption ausgestoßenen Pyroklastika lassen sich in archäologischen Fundstellen im gesamten östlichen Mittelmeer finden und bieten so einen Fixpunkt in der Stratigraphie. Die Datierung der Eruption ist umstritten; zwischen den historiografisch und den naturwissenschaftlich ermittelten Daten lagen etwa 100 Jahre. Seit einer Verfeinerung der naturwissenschaftlichen Methodik lassen sich die Radiokarbondatierungen jedoch mit den historiografischen Befunden vereinbaren.

  1. Spyridon Marinatos: The Volcanic Destruction of Minoan Crete. In: Antiquity 13, 1939, S. 425–439.
  2. Walter L. Friedrich: Feuer im Meer. Der Santorin-Vulkan, seine Naturgeschichte und die Atlantis-Legende. 2. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2004, ISBN 3-8274-1582-9.

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