Missingsch

Missingsch (auch Messingsch[1]) ist eine Mischsprache, die im Zuge eines umfangreichen, weite Bereiche der Gesellschaft erfassenden Sprachwechsels entstanden ist, als niederdeutsche Muttersprachler Standarddeutsch (Hochdeutsch) zu sprechen begannen. Missingsch ist daher von den niederdeutschen Dialekten abzugrenzen und stellt eher eine regiolektale Variante des Hochdeutschen dar, auf dem es ganz überwiegend beruht. Typische Merkmale sind die Beibehaltung des niederdeutschen Satzbaus und volkstümliche Lehnübersetzungen niederdeutscher Wendungen ins Hochdeutsche.

Angenommen wird vielfach, dass die Bezeichnung Missingsch vom Begriff Meißnisch, der Meißner Kanzleisprache, herrühre. Eine andere Theorie leitet sie von Messing her, einer Verbindung (Legierung) aus Zink und Kupfer, da im Missingsch zwei Sprachen miteinander verschmolzen sind.[2]

  1. Jochen Bär, Marcus Müller: Geschichte der Sprache - Sprache der Geschichte: Probleme und Perspektiven der historischen Sprachwissenschaft des Deutschen. de Gruyter, Berlin/New York 2012, Nils Langer, S. 580. ISBN 3-05-005111-6.
  2. Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin/New York 2002, Stichwörter: „messing(i)sch, missingsch“. ISBN 3-11-017472-3.

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