Mittelpommersch

Das Mittelpommersche ist ein ostniederdeutscher Dialekt, dessen geographische Verbreitung zwischen dem nordwestlich benachbarten Mecklenburgisch-Vorpommerschen und dem vormals östlich benachbarten Ostpommerschen liegt. Es unterscheidet sich von beiden u. a. durch das Ausbleiben der Diphthongierung mittelniederdeutscher Langvokale, daher mp. Kooken, he statt mvp. Kauken „Kuchen“, hei „er“.[1] Darin stimmt es mit dem südlich benachbarten Nordmärkischen überein und gehört daher dialektgeografisch zum Märkischen.

Lautkarte „Ohren“
Grenzen des Mittelpommerschen anhand der Wenkerkarte „Ohren“ (um 1880). Vorpommersch, Mecklenburgisch und nördliches Nordmärkisch haben Uhren (rosa umrandet), Ostpommersch hat Ohre (rot umrandet) bzw. Ohra (blau umrandet) Mittelpommersch hat Ohrn’ /o:rņ/ bzw. Ohrn /o:ɐn/.

Westlich des Mittelpommerschen befindet sich ein Übergangsbereich zum Vorpommerschen (Strelitzisch, nordöstlich, östlich und südlich von Neubrandenburg), der dadurch charakterisiert ist, dass er (wie das Mittelpommersche) die Langvokale ê und ô nicht diphthongiert, aber (wie das Vorpommersche und Teile des Märkischen) ê und ô vor r zu ie und uh hebt (Kooken, he „er“ aber ierst „erst“, Uhr „Ohr“).[2]

  1. H. Pfaff: Die Vocale des mittelpommerschen Dialects. A. Straube, 1898.
  2. Peter Wiesinger (1983): Die Einteilung der deutschen Dialekte. In: Werner Besch, Ulrich Knoop, Wolfgang Putschke, Herbert Ernst Wiegand (Hrsg.): Dialektologie. Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung. Zweiter Halbband (= Dialektologie, HSK (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft) 1.2), Walter de Gruyter, Berlin, S. 885f.

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