Modalverb

Modalverb (zu modus „Art, Weise“; hier: „die Art der Aussage bezeichnend“) ist in der Sprachwissenschaft eine Bezeichnung für bestimmte Verben, die zum Ausdruck einer Modalität – im Sinne von Notwendigkeit oder Möglichkeit – dienen.

Im Deutschen werden gewöhnlich die sechs Verben dürfen, können, mögen, müssen, sollen und wollen als Modalverben aufgeführt (müssen, sollen, wollen bezeichnen Notwendigkeiten verschiedener Art und dürfen, können, mögen Möglichkeiten verschiedener Art). Es gibt aber tatsächlich noch weitere Wörter desselben Bedeutungstyps. In Grammatiken des Deutschen[1] erscheinen Modalverben oft als eigene Unterart des Verbs neben Hilfsverben, Funktionsverben, Kopulaverben und Vollverben. Sie werden aber oft auch als modale Hilfsverben bezeichnet. Auch in der Grammatik des Englischen ist es gängig, Modalverben als Hilfsverben zu bezeichnen (modal auxiliaries).[2][3] Es gibt jedoch auch Sprachen, in denen Modalverben nicht ohne weiteres von Vollverben unterschieden werden können.[4]

Modalverben sind eine typische, aber nicht die einzige Methode, um Modalität auszudrücken; daneben gibt es auch viele Sprachen, die Modalität durch ein Affix (also z. B. eine Endung) an einem Vollverb bezeichnen.[5] Ferner dienen andere Wortarten (z. B. Adverbien) oder syntaktische Konstruktionen zum Ausdruck von Modalität.

  1. z. B. Duden – Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim 2009, S. 415ff.
  2. Ilse Depraetere, Susan Reed: Mood and Modality in English = Kap. 12 in: Bas Aarts, April McMahon (Hrsg.): Handbook of English Linguistics. Blackwell Publishing, Oxford 2006.
  3. Louse Hasemi, Barbara Thomas: Cambridge Grammar for PET. Grammar reference and practice. Cambridge University Press, 2006, S. 74.
  4. Beispiele in van der Auwera & Ammann, http://wals.info/chapter/74 (siehe Literaturliste)
  5. van der Auwera & Ammann, http://wals.info/chapter/74 (siehe Literaturliste)

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