Nelkenrevolution

Menschen klettern auf einen Panzer und feiern während der Nelkenrevolution. Lissabon, 25. April 1974

Die Nelkenrevolution (portugiesisch Revolução dos Cravos oder 25 de Abril) war ein grundlegender politischer Umsturz in Portugal, der am 25. April 1974 ausgelöst wurde, als die linksgerichtete Bewegung der Streitkräfte die autoritäre Diktatur des seit 1933 bestehenden Salazar-Regimes beseitigte und den Übergang zur Demokratie der Dritten Republik einleitete. Der Militärputsch wurde von der großen Masse der Portugiesen unterstützt und verlief weitgehend unblutig. Vier Menschen starben jedoch und 45 wurden verwundet, als Mitglieder der Geheimpolizei DGS auf unbewaffnete Demonstranten schossen.

Nach einer von politischer und sozialer Unruhe geprägten Übergangsphase, in der das Militär verschiedene provisorische Regierungen einsetzte, kam es zu ersten freien und demokratischen Wahlen und zur Ausarbeitung einer Verfassung. Diese war stark von sozialistischen Ideen geprägt und trat genau zwei Jahre nach dem Aufstand, am 25. April 1976, in Kraft. Im selben Jahr übergaben die Streitkräfte die Staatsgewalt an das Parlament und den Staatspräsidenten, die beide auf Basis der neuen Verfassung gewählt worden waren.

Eine direkte Folge der Revolution war die Beendigung des Portugiesischen Kolonialkriegs in Angola, Mosambik und Guinea-Bissau. Dadurch erlangten 1975 die letzten großen Überseegebiete einer europäischen Kolonialmacht die Unabhängigkeit.

Die Revolution verdankt ihren Namen den roten Nelken, die ihre Unterstützer am 25. April den aufständischen Soldaten in die Gewehrläufe steckten.[1]

  1. Regine Warth: Nelkenrevolution in Portugal. Stuttgarter Nachrichten, 25. April 2014, abgerufen am 25. April 2017.

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