Nordwestkaukasische Sprachen

Verbreitungsgebiete der Nordwestkaukasischen Sprachen im westlichen Kaukasus. Violett: Tscherkessische Dialekte in der Gegenwart, hellbraun: Abchasische und abasinische (im Norden) Dialekte in der Gegenwart, dunkelgelb: Ubychisch bis zum 19. Jahrhundert.

Die nordwestkaukasischen Sprachen, auch Westkaukasisch, Abchasisch-Adygheisch, oder manchmal Pontisch genannt (im Gegensatz zum Kaspischen für die nordostkaukasischen Sprachen), sind eine Sprachfamilie, die ursprünglich in der nordwestlichen Kaukasusregion gesprochen wird, hauptsächlich in drei russischen Republiken (Adygea, Kabardino-Balkarien, Karatschai-Tscherkessien) und dem umstrittenen Territorium Abchasiens (dessen Souveränität von Georgien beansprucht wird) und seit dem 19. Jahrhundert zahlreicher in der Diaspora, besonders in der Türkei, mit kleineren Gemeinden im Nahen Osten.

Die Beziehung dieser Sprachfamilie zu anderen Sprachfamilien ist ungewiss. Der linguistische Komplex der kaukasischen Sprachen, also aller Sprachen der Kaukasusregion, die nicht zu den ebenfalls dort vorkommenden Sprachfamilien der Turksprachen und indogermanischen Sprachen gehören, wird bereits seit dem 19. Jahrhundert in der Kaukasiologie als drei Sprachfamilien klassifiziert: die Nordwestkaukasische oder Adyghe-Abchasische Sprachfamilie, die Nordostkaukasische oder Nachisch-Dagestanische Sprachfamilie und die Südkaukasische oder Kartwelische Sprachfamilie. Alle drei Sprachfamilien sind wohl bereits seit einigen Jahrtausenden in der Kaukasusregion autochthon, wurden also schon verwendet, bevor sich in einigen Teilregionen Turksprachen oder indogermanische Sprachen etablierten.


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