Nucleus (Neuroanatomie)

Nucleus caudatus (rot) als Beispiel eines Nucleus

Als Nucleus (lateinisch nucleus ‚Kern‘) oder Kern wird in der Neuroanatomie eine Ansammlung von Nervenzellkörpern (Perikaryen) innerhalb des zentralen Nervensystems bezeichnet.[1] Die Nuclei sind im Gehirn tief innerhalb beider Hemisphären und dem Hirnstamm lokalisiert[2] und bilden im Rückenmark die Kernsäulen (Columnae)[3] und in ihrer Gesamtheit die charakteristische Schmetterlings-Form der grauen Substanz des Rückenmarks.[4]

Ansammlungen von Nervenzellkörpern im peripheren Nervensystem bezeichnet man als Ganglien.[5] Historisch bedingt wird auch für bestimmte subkortikale Kerne im Gehirn der Ausdruck Ganglion verwendet (z. B. Basalganglien), auch wenn diese Begriffe im engeren Sinn Fehlbezeichnungen sind.[6]

  1. Nucleus. Abgerufen am 9. April 2024. im Lexikon der Neurowissenschaften auf spektrum.de; abgerufen am 8. April 2024.
  2. Hal Blumenfeld: Neuroanatomy through clinical cases. 2nd edition Auflage. Sinauer Associates, Inc. Publishers, Sunderland MA 2018, ISBN 978-0-87893-613-7.
  3. Rückenmark. Abgerufen am 1. März 2024.
  4. Muthu Kuzhali Ganapathy, Vamsi Reddy, Prasanna Tadi: Neuroanatomy, Spinal Cord Morphology. In: StatPearls. StatPearls Publishing, Treasure Island FL 2024, PMID 31424790 (nih.gov [abgerufen am 1. März 2024]).
  5. Nerve ganglia. Abgerufen am 1. März 2024 (englisch).
  6. Levent Sarikcioglu, Ummuhan Altun, Bikem Suzen, Nurettin Oguz: The evolution of the terminology of the basal ganglia, or are they nuclei? In: Journal of the History of the Neurosciences. Band 17, Nr. 2, 2008, ISSN 1744-5213, S. 226–229, doi:10.1080/09647040701236586, PMID 18421638.

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