Oliver Cromwell

Oliver Cromwell, Gemälde von Samuel Cooper
Standarte Oliver Cromwells als Lordprotektor, mit den Symbolen der drei Reichsteile England, Schottland und Irland

Oliver Cromwell (* 25. April 1599 in Huntingdon; † 3. September 1658 in Westminster) war ein englischer Parlamentarier, Heerführer und während der kurzen republikanischen Periode in der Geschichte Englands ab 1649 der führende Staatsmann des Landes. Von 1653 bis zu seinem Tod war er unter dem Titel Lordprotektor auch formell das Oberhaupt des Commonwealth von England, Schottland und Irland.

Ursprünglich ein einfacher Abgeordneter des englischen Unterhauses, stieg er im Bürgerkrieg des Parlaments gegen König Karl I. erst zum Organisator, dann zum entscheidenden Feldherrn des Parlamentsheeres auf. Mit der von ihm betriebenen Hinrichtung Karls endeten alle Versuche der Stuart-Könige, England in eine absolutistische Monarchie umzuwandeln.

In der Geschichte der Britischen Inseln ist Cromwell eine umstrittene Persönlichkeit. Er gilt einerseits als religiöser Eiferer, Königsmörder und Militärdiktator, andererseits als Vorkämpfer des Parlamentarismus, der den Weg zum modernen, demokratischen Verfassungsstaat ebnete. In einer Umfrage der BBC von 2002 wurde er als Zehnter unter den 100 Greatest Britons gewählt.[1] Als strenggläubiger Puritaner nahm er eine tolerante Stellung gegenüber den verschiedenen protestantischen Dissenters seiner Zeit ein, während er die Katholiken entschieden bekämpfte. In Irland ist er wegen seiner brutalen Maßnahmen gegen die katholische Bevölkerungsmehrheit, die von manchen Historikern als „genozidal“ bezeichnet wurden, weitgehend verhasst.

  1. BBC: Ten greatest Britons chosen

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