Orgellandschaft Ostfriesland

Holy-Orgel in Marienhafe

Die Orgellandschaft Ostfriesland ist mit mehr als 90 bedeutenden Orgeln aus sechs Jahrhunderten eine der reichsten Orgellandschaften der Welt.[1] Der Begriff Orgellandschaft allein nimmt Bezug auf die historisch bedingten regionalen Eigenheiten der Orgeln. 60 der ostfriesischen Orgeln stammen aus der Zeit vor 1850. Hinzu kommen 15 historische Prospekte, hinter denen neue Werke eingebaut sind.[2] Während im 15. und 16. Jahrhundert der niederländische Orgelbau für Ostfriesland prägend war, traten im 17. und 18. Jahrhundert Einflüsse aus Hamburg und Westfalen hinzu. Der ostfriesische Orgelbau im 19. Jahrhundert war bis etwa 1870 konservativ ausgerichtet und schuf Instrumente nach barocken Bauprinzipien. Da zwischen 1870 und 1950 verhältnismäßig wenig neue Orgelwerke gebaut wurden, blieben viele historische Instrumente erhalten. Fast alle Originalinstrumente wurden in den letzten 50 Jahren in vorbildlicher Weise restauriert, sodass sie in der Klanggestalt wieder ihrem Ursprung nahekommen und weltweit Impulse für Restaurierungspraxis und Orgelbau gegeben haben.[3] In den vergangenen Jahrzehnten wurde in zunehmendem Maß der Wert dieser Instrumente ins öffentliche Bewusstsein gerufen und die Orgellandschaft Ostfriesland Orgelbauern und Organisten aus aller Welt, aber auch einem breiten Publikum erschlossen.

  1. Johnson: Ems-Dollart Region. 2006, S. 170f.
  2. Vogel, Lade, Borger-Keweloh: Orgeln in Niedersachsen. 1997, S. 54.
  3. Vogel, Ruge, Noah, Stromann: Orgellandschaft Ostfriesland. 1997, S. 8, 13.

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