Orthodoxes Judentum

Avichai Apel, Orthodoxer Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Frankfurt
Samson Raphael Hirschs Jeschurun, Oktober 1854.

Das orthodoxe Judentum (von altgriechisch ὀρθός orthós, „richtig“ und δόξα dóxa, „Lehre“ – das heißt „der rechten Lehre angehörend“) ist eine der Hauptströmungen des heutigen Judentums neben dem konservativen Judentum, dem liberalen Judentum (bekannt auch als Reformjudentum) und dem Rekonstruktionismus. Der heutige Umgang von Juden mit den religiösen Vorschriften ist sehr unterschiedlich und umfasst ein weites Spektrum von extrem strenger Einhaltung durch ultraorthodoxe Juden über die strikte Einhaltung durch orthodoxe Juden, über eine weitgehende Beachtung durch konservative Juden – wobei einige Regelungen etwas milder als in der Orthodoxie ausgelegt werden – über eine teilweise Beachtung durch Reformjuden, bis hin zur völligen Nichtbeachtung durch säkulare Juden, die zwar die speziellen jüdischen Werte achten, das Judentum als Religion mit all ihren Vorschriften jedoch nicht praktizieren, allenfalls gelegentlich die eine oder andere Tradition beibehalten.

Das heutige orthodoxe Judentum wird meist in die beiden Hauptrichtungen modern-orthodoxes Judentum und ultraorthodoxes Judentum unterteilt; inwieweit bestimmte historische Gruppen Vorläufer bestimmter heutiger Gruppen sind, ist teilweise umstritten. So wird Rabbiner Samson Raphael Hirsch, dessen Bewegung im 19. Jahrhundert meist als neo-orthodox bezeichnet wird, sowohl von modern-orthodoxen als auch von ultraorthodoxen Juden für sich beansprucht.

Die Bezeichnung „orthodoxes Judentum“ entstand im 19. Jahrhundert als Abgrenzung zum damals entstehenden Reformjudentum.


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