Otto Regenbogen (Philologe)

Otto Regenbogen (* 14. Februar 1891 in Neumarkt in Schlesien; † 8. November 1966 in Heidelberg) war ein deutscher klassischer Philologe.

Er war ein entschiedener Vertreter des Dritten Humanismus und zog als Professor für Klassische Philologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg ab 1925 eine große Schülerschaft an sich. Da er die jüdische Abstammung seiner Ehefrau verspätet gemeldet hatte, wurde er 1935 von den Nationalsozialisten zwangsweise beurlaubt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligte er sich rege am Wiederaufbau der Universität Heidelberg und erhielt seine Professur zurück. Seine Forschungsarbeit bezog sich besonders auf die antike Naturwissenschaft und Medizin, die Tragödien Senecas, den Schriftsteller Lukrez sowie auf Einzelfragen zu Aischylos, Homer und Platon. In der Lukrezforschung nimmt er eine Außenseiterrolle ein;[1] seine Interpretation der Seneca-Tragödien führte dagegen im Vergleich zu seinen Vorgängern zu einer positiveren Bewertung des Dichters, die bis heute fortwirkt.[2]

  1. Bernd Effe: Dichtung und Lehre, München 1977, S. 71 nennt Regenbogens Position „besonders kraß“.
  2. Christoph Kugelmeier: Die innere Vergegenwärtigung des Bühnenspiels in Senecas Tragödien, München 2007, S. 11.

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