Paramylodon

Paramylodon

Skelettrekonstruktion von Paramylodon

Zeitliches Auftreten
Oberes Pliozän bis Oberes Pleistozän
2,1? oder 1,8 Mio. Jahre bis 11.000 Jahre
Fundorte
Systematik
Nebengelenktiere (Xenarthra)
Zahnarme (Pilosa)
Faultiere (Folivora)
Mylodontoidea
Mylodontidae
Paramylodon
Wissenschaftlicher Name
Paramylodon
Brown, 1903

Paramylodon ist eine ausgestorbene Gattung der Faultiere und gehört zur ebenfalls erloschenen Familie der Mylodontidae. Es war ein großes, bodenlebendes Faultier, das hauptsächlich im Pleistozän vor rund 1,8 Millionen Jahren bis vor etwa 11.000 Jahren in Nordamerika lebte. Die Gattung ist über zahlreiche Fossilfunde belegt, ihre Anzahl nahm in der Spätphase des Auftretens sichtlich zu. Sie stammen überwiegend aus dem Süden der heutigen USA, im westlichen Bereich streuen sie aber auch bis in den Süden von Kanada. Einen herausragenden Fundplatz stellen die Asphaltgruben von Rancho La Brea bei Los Angeles in Kalifornien dar, wo die Gattung recht häufig belegt ist. Anhand der Fossilreste lässt sich eine Länge der Tiere von knapp 280 cm und ein Gewicht von gut 1,4 t rekonstruieren.

Aufgrund der teils sehr guten Fossilerhaltung ist bei den Tieren die für die Mylodonten typische Körperpanzerung in Form von Osteodermen überliefert. Zudem lässt sich ein geschlechtsspezifischer Unterschied im Schädelbau nachweisen. Den Funden zufolge lebten die Vertreter von Paramylodon in offenen Landschaften, teilweise auch in gebirgigen Lagen und ernährten sich höchstwahrscheinlich grasfresserisch oder von gemischter Pflanzenkost. Einmalige Spurenfossilien geben darüber hinaus Auskunft über die Fortbewegung der Tiere, die vierfüßig erfolgte. Zudem kann aufgrund der Gestaltung der Vordergliedmaßen auch eine gewisse grabende Lebensweise nicht ausgeschlossen werden.

Innerhalb der Gattung ist mit Paramylodon harlani nur eine Art anerkannt. Die ersten Fossilfunde stammen bereits aus dem Beginn der 1830er Jahre. Sie gehen auf Richard Harlan zurück, zu dessen Ehre die Art benannt wurde. Die Gattung Paramylodon führte Barnum Brown zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein. Insgesamt blickt der Faultiervertreter auf eine wechselvolle Forschungsgeschichte zurück. In deren ersten 150 Jahren wurden die heute Paramylodon zugeschriebenen Funde, später die Gattung selbst, immer wieder mit anderen Formen in Verbindung gebracht, zuerst mit Mylodon, seit den 1950er Jahren aber zunehmend mit Glossotherium. Vor allem mit letzterer Gattung verbindet Paramylodon zahlreiche Merkmale, die für eine enge Verwandtschaft sprechen. Erst seit den 1990er Jahren gelten beide Gattungen als eigenständig, wobei Glossotherium auf Südamerika beschränkt ist, während Paramylodon Nordamerika bewohnte.


© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search