Passageninstrument

Passageinstrument (Kuffner-Sternwarte)

Ein Passageninstrument (auch: Passage-, Durchgangsinstrument oder Mittagsrohr) ist ein Messinstrument der Astrogeodäsie und Astrometrie, das mit seiner horizontalen Achse beliebige Vertikalkreise definiert. Es dient dazu, an einem vertikalen Fadennetz die Zeitpunkte von Sterndurchgängen (das heißt von „Passagen“) zu beobachten und ist infolge seiner – gegenüber dem Meridiankreis sehr kompakten – Bauweise in beschränkter Weise transportabel.

Im Gegensatz zum Meridiankreis dient es nicht zur Messung von Sternörtern, sondern zur astronomischen Längen- und Zeitbestimmung sowie teilweise zur Azimutmessung.

Das Prinzip des Instruments wurde 1689 von Ole Rømer erfunden und zur Zeitbestimmung durch Beobachtung der Meridiandurchgänge von Sternen eingesetzt. Dazu montierte er ein Fernrohr, das um eine feste, genau horizontale Ost-West-Achse (Kippachse) drehbar ist, und registrierte die Sterndurchgänge mittels der Schläge einer Präzisionspendeluhr. Seit Ende des 19. Jahrhunderts hat sich die Bauweise als gebrochenes Fernrohr durchgesetzt.


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