Raetia

Lage der Provinz
Raetia (gelb) auf einer Historischen Karte. Droysens Historischer Handatlas, 1886

Raetia (auch Rätien oder Rhätia) war eine römische Provinz, benannt nach den Rätern. Sie umfasste das nördliche Alpenvorland zwischen südöstlichem Schwarzwald, Donau und Inn und reichte im Süden von den Tessiner Alpen („Lepontinische Alpen“) über Graubünden und einen Teil Nordtirols zu einem oberen Teil des Eisacktals.[1] Zeitweise reichte sie bis etwa Schwäbisch Gmünd zum rätischen Limes nordwestlich über die obere Donau hinaus. Die römische Provinz wurde Jahrzehnte nach der militärischen Eroberung im ersten Jahrhundert n. Chr. eingerichtet und im vierten in die südliche/südöstliche Raetia prima (Churrätien) und die nördliche/nordwestliche Raetia secunda unterteilt. Deren Hauptstädte waren zunächst mit hoher Wahrscheinlichkeit Cambodunum (Kempten (Allgäu)), später Curia Raetorum (Chur) und Augusta Vindelicum (Augsburg).

Ihr Gebiet überdeckte sich nur zum Teil mit dem ursprünglichen Siedlungsgebiet der Räter. Seit dem 3. Jahrhundert bildete sich in ihrem nordwestlichen Bereich der germanische Stamm der Alamannen. Im früheren 6. Jahrhundert unterstand sie den Ostgoten; in der Folge entstand unter weiterem Eindringen der Alamannen in ihrem östlichen Bereich der Stamm der Bajuwaren.

  1. imperiumroman.com nach Ernst Meyer: Raeti, Raetia. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 4, Stuttgart 1972, Sp. 1330 f.

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