Rechenmeister

Rechenmeister bezeichnet einen zunächst mittelalterlichen Beruf, der in der Frühen Neuzeit besondere Bedeutung erlangte. Die Rechenmeister unterrichteten Rechnen und Elementarmathematik auf Deutsch oder der jeweiligen Volkssprache. Sie kamen damit dem wachsenden Bedarf nach, der durch den rasch zunehmenden Handel entstand. Im lateinischen, kirchlichen Schulwesen spielte Mathematik keine wesentliche Rolle.

Die Rechenmeister schufen zu Beginn des 16. Jahrhunderts sogenannte Rechenbücher, die meist zum Unterricht an ihren privaten Rechenschulen dienten. Daneben verfassten auch mathematische Schriftsteller und Stadtschreiber vornehmlich zum Selbststudium geeignete Werke. Rechenbücher gehörten zu den ersten lehrhaften und volkssprachlichen Schriften, die gedruckt wurden.

Die Rechenmeister der frühen Neuzeit, die sich auch mit Aufgaben aus der Algebra befassten, wurden im deutschsprachigen Raum auch Cossisten genannt, abgeleitet von Coß, einer Bezeichnung für Rechenbücher mit Algebraaufgaben (von italienisch cosa, „Sache“, womit die Variablen in einer Aufgabe bezeichnet wurden).


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